An den Vatikan, den Papst, ...

‹Gott› stellte jedoch plötzlich fest, etwas Wesentliches vergessen zu haben.»
Spätestens hier wird mit grosser Sicherheit ein gellender Aufschrei mit der wahngeblendeten Argumentation der fehlerfreien Planung der göttlichen Schöpfung durch die Reihen der Wahngläubigen erschallen. Es ist jedoch unbestritten, dass ‹der liebe Herrgott› bei der Entwicklung des Projekts ‹Erden-Mensch› den Pfad der natürlich-schöpferischen Logik verlassen hat, um offensichtlich aus niederen Gründen der schnöden Eitelkeit zu seinem Ebenbilde und in absoluter Widernatürlichkeit erstlich den männlichen Menschen zu erschaffen, und nicht das Weib als Wurzel des menschlichen Lebens.
Genau betrachtet war das Weib in ‹Gottes› ursprünglicher Planung für seine Schöpfung wahrscheinlich nicht einmal vorgesehen. Vielmehr war es letztendlich eine göttliche Ersatzkomposition aus einer männlichen Rippe, weil sich Adam darüber beklagte, im Paradies alleine zu sein, wie es in der Bibel im 1. Moses, Kapitel 2, in den verschiedensten Versionen und Auslegungen nachgelesen und individuell gedeutet werden kann. Gezwungenermassen folgte also im Anschluss an die Erschaffung von Adam das Weib, wobei sich jetzt natürlich einmal mehr darüber disputieren lässt, ob ‹Gott› das gebärfähige Weib nur widerwillig und unter einem gewissen Erwartungsdruck erschaffen hat. Doch es war ihm wunderschön geraten. Zumindest liess er es aber noch seine Rache spüren, indem er verkündet:

1. Mose 3.16:
Und zum Weibe sprach er: Ich will dir viel Schmerzen schaffen, wenn du schwanger wirst; du sollst mit Schmerzen Kinder gebären; und dein Verlangen soll nach deinem Manne sein, und er soll dein Herr sein.

Dies wiederum könnte ein Hinweis darauf sein, dass der vermeintlich ‹liebe Gott› mit dem weiblichen Geschlecht seine Mühe hatte. Die sündhafte Rolle des Weibes wurde jedoch bereits frühzeitig von ihm klar und deutlich festgelegt, was ‹Gott› in seiner angeblichen Heilslehre der ‹Bibel› und im ‹Neuen Testament› in zahllosen Textstellen regelmässig verkünden lässt. Mit der Erschaffung von EVA ändert ‹Gott› aber in gewisser Weise auch gegenüber Adam seine Strategie. Eva soll ihm von nun an seine Kinder gebären. Dennoch hat sie jedoch stets im Schatten ihres Mannes zu verharren, denn schliesslich war sie aus seiner Rippe entsprungen und nicht umgekehrt.
Mit dem Erscheinen des weiblichen Menschen bekam auch die Homosexualität plötzlich einen neuen Stellenwert, denn sie hatte an Gewichtigkeit verloren. Adams männliche Dominanz mit ‹Gott› alleine war gebrochen. Schliesslich stand jetzt der gegengeschlechtliche Beischlaf von Weib und Mann im Mittelpunkt zur Zeugung der menschlichen Nachkommenschaft.
Das Thema Homosexualität/Lesbierismus in der christlichen Kultreligion würde Bücher füllen und ist nicht Thema dieser Arbeit. Dennoch stellt sich dem kritischen ‹Ketzer› die Frage, warum sich die offizielle römischkatholische Kirche so vehement gegen die Homosexualität verwehrt. Grundsätzlich sind sich das Christentum und die römisch-katholische Kirche in dieser Frage ja in keiner Art und Weise einig. Dies auf Grund der sehr widersprüchlichen Bibelstellen und deren Interpretationsspielraum. Als kleines Beispiel folgende Bibelverse:

(2. Buch Samuel, Kap. 1, Vers 26) Es ist mir Leid um dich, mein Bruder Jonathan: ich habe grosse Freude und Wonne an dir gehabt; deine Liebe ist mir sonderlicher gewesen, denn Frauenliebe ist.

(Lev. 20.13) Und ein Mann, der einen Mann beschläft, wie man bei der Frau liegt, ein Greuel haben sie getan, beide. Des Todes sollen sie sterben, ihr Blut über sie.

(Lev. 18.22) Und bei einem Mann liege nicht wie bei einer Frau. Das ist ein Greuel.