Gedanken eines Geisteslehre-Studierenden ...

... zum deutschen Katholikentag 2012 in Mannheim unter dem Motto: ‹Einen neuen Aufbruch wagen›

Als Einwohner Mannheims wurde ich mit der Veranstaltung des deutschen Katholikentages vom 16. bis 20. Mai 2012 direkt konfrontiert und möchte infolge der dort gesammelten Eindrücke meine Gedanken festhalten, damit möglichst viele gläubige Menschen darüber nachdenken können, sofern sie dafür zugänglich sind.
Die Teilnehmer des Katholikentages 2012 in Mannheim sollten sich fragen, ob sie nicht einem fundamentalen Irrtum verfallen sind. Gottgläubigkeit, Jesuskult, Papstverehrung, Heiligenanbetung, Reliquien- und Engelkulte, Wallfahrten usw. sind mitnichten ein Zeichen eines ‹neuen Aufbruchs›, sondern ein Rückfall in eine mittelalterlich-dunkle Gedankenwelt, in der die eigenverantwortliche Nutzung von Vernunft und Verstand keinen Platz finden kann. Jeder Glaube fordert doch in Wirklichkeit vom einzelnen Menschen blinden Gehorsam, bei gleichzeitiger Ausschaltung seines gesunden Menschenverstandes, auch wenn der einzelne Mensch das noch so heftig bestreiten mag, wie beispielsweise durch das Glaubensbekenntnis «credo quia absurdum» = «Ich glaube, weil es absurd ist» von Tertullian, das den irrealen Glauben über die Vernunft stellen will und sich mit diesem Paradoxum selbst der Absurdität und Lächerlichkeit preisgibt.
Speziell das Christentum hat in den letzten 2000 Jahren mehr Menschen ausgebeutet, gefoltert und bestialisch ermordet, als in den zurückliegenden beiden Weltkriegen zusammen umgekommen sind. Es ist Zeit, sich von einer Glaubenslehre zu distanzieren, die noch immer die Inquisition in Gestalt von Unterdrückung der Frauen, Homosexuellen und Andersgläubigen praktiziert, jede Form von Verhütung verteufelt und die Sexualität als schmutzig verdammt, selbst aber ihnen schutzbefohlene Kinder missbraucht sowie ihre Opfer hinter verschlossenen Türen und unter dem Deckmantel angeblicher Nächstenliebe verhöhnt und verlacht. Das Ziel der Religionsmächtigen ist es, den einzelnen Menschen weiterhin abhängig zu halten, zu verdummen, ihn seiner natürlichen Eigenverantwortung zu berauben, ihn auszubeuten und im Namen eines imaginären Gottes in bewusstseinsmässiger Knechtschaft zu halten. Und noch eines, was den Gläubigen zu denken geben sollte: Der Glaube kann keine Berge versetzen, nur Wissen kann (symbolisch) Berge versetzen und den Menschen befreien. So funktionieren z.B. sogenannte ‹Wunderheilungen› eines Menschen ausnahmslos durch seine eigenen oder fremde Suggestivkräfte, die zumeist unbewusst seine Selbstheilungskräfte aktivieren. Keine Götter, keine grosse Meister, keine Engel und keine Gurus usw. helfen dem Menschen! Das kann immer nur er selbst durch seine ureigene Kraft in allen Dingen des Lebens, wenn er auf eigenen Füssen steht.