Verknappung und Zerstörung des Lebensquells Wasser

Auch die tonnenweise über die Felder versprühten Pestizide usw. und die im Dünger enthaltenen Nitrate und anderen Stoffe können von den Bodenschichten nicht gänzlich absorbiert werden und dringen folglich ebenfalls in das Grundwasser ein. Selbst mit fortschrittlichster Technik ist es heute nicht mehr möglich, all die vielen im Wasser enthaltenen chemischen Substanzen zu analysieren. Von einigen dieser Chemikalien weiss man zwar, dass sie krebserregende, leibesfruchtschädigende und erbgutverändernde Wirkungen im menschlichen Organismus zeitigen; welche Kurz- oder Langzeitschäden jedoch all die anderen zahllosen und auf die Natur losgelassenen Chemikalien an der Umwelt und am Leben hervorrufen, ist unerforscht. Trotz der in Kläranlagen (wenn überhaupt vorhanden) durchgeführten mechanischen, biologischen und chemischen Reinigung und der nachträglichen Filtration der Abwässer, und trotz der zusätzlichen Aufbereitung von Trinkwasser durch Chlorierung und andere Verfahren, ist das aus dem Hahnen fliessende und uns klar erscheinende Wasser oft ein Wolf im Schafspelz. Immer häufiger müssen Brunnenanlagen wegen zu hohen Giftkonzentrationen geschlossen werden und man ist gezwungen, wenn keine anderen Quellen angezapft werden können, sauberes Wasser mit Tankwagen herbeizuschaffen. Es wird in Zukunft wohl so aussehen, und vielerorts ist dies bereits der Fall, dass einigermassen unbedenkliches Trinkwasser nur noch in Flaschen bezogen werden kann.

Zunehmend führt die Wasserverschmutzung dazu, dass immer weniger Menschen mit sauberem Trinkwasser versorgt werden können, in erster Linie darum, weil immer mehr Menschen geboren werden, die Wasser benötigen und dieses wieder verschmutzen. Jedoch nicht allein die immer schlechter werdende Qualität des Trinkwassers ist alarmierend, sondern auch die bereits in vielen Gebieten der Erde schrumpfende Quantität des nutzbaren Wassers überhaupt. Die gewaltige Bevölkerungszunahme führt logischerweise zum immer grösser werdenden Wasserverbrauch. Man stelle sich nur die aus allen Nähten platzenden Riesenstädte vor, in denen der Durst des Menschen schier unersättlich ist. Grossverbraucher des Wassers sind vor allem die Landwirtschaft und die Industrie, aber auch Haushalte und Klein-Gewerbebetriebe sind enorme Wasserschlucker. Der grösste Teil des Süsswassers wird für die Bewässerung der Felder und Gärten sowie für den ‹Vehikelwasch› usw. benutzt. Besonders die armen Länder haben oft ein sehr trockenes Klima und leiden unter langen Dürrezeiten, und gerade sie sind es auch, welche die grössten und höchsten Bevölkerungszuwachsraten zu verzeichnen haben. Daher sind sie auch gezwungen, immer grössere Flächen ihres Landes zu bewässern, um Nahrung daraus spriessen und wachsen zu lassen, um damit den wachsenden Hunger der Bevölkerung auch nur einigermassen befriedigen zu können.