Jeder gegen jeden im Namen der Religionen?

Die frühen Ursachen des heutigen Terrors

Alles bis hierhin Gesagte gilt mit unfehlbarer Wirksamkeit auch für den Terroranschlag auf ‹Charlie Hebdo›, der nur das letzte Glied in einer Kette von Provokationen ist, deren Ursprung in den Geschehen der letzten zwei Jahrtausende zu finden ist. Kriege von Kulturen, Religionen und Völkern entstehen nicht durch einen nicht existierenden Zufall oder aus dem Nichts heraus, sondern sind das Endprodukt menschlicher Verwirrungen, von Ungerechtigkeiten und Schändlichkeiten, die bis heute nicht aufgelöst, nicht vergeben und damit auch nicht aus der Welt der Ursachen gelöscht worden sind.

Wie das Christentum eine alles zu verschlingen drohende, blutrünstige Weltmacht werden konnte, gleich wie die Terrororganisationen ‹Islamischer Staat› und ‹Al-Qaida› es heute werden könnten: – 312 bis 2012: 1700 Jahre Schlacht an der Milvischen Brücke: Kirche feiert ihren ‹Heiligen› Kaiser – Kaiser Konstantin, der Totengräber des freien Christentums – Die ‹Konstantinische Wende›: Die Verschmelzung von Mithras-Kult und Christentum zum Katholizismus – Die Überlieferung: Blutbad nach der Bekehrung zum Christentum.

Konstantin wurde an einem 27. Februar zwischen 270 und 288 geboren und starb am 22. Mai 337. Unbestritten ist, dass am 29. Oktober des Jahres 312, also vor ca. 1700 Jahren, an der Milvischen Brücke in Rom, dem nördlichen Haupteingang über den Tiber, eine Schlacht stattfand, bei der zwei römische Kaiser mit ihren Armeen gegeneinander kämpften. Das römische Weltreich war damals gemäss den Reformen des Kaisers Diokletian unter vier Teilkaisern aufgeteilt, und an der Milvischen Brücke vor den Toren Roms kämpften die beiden Herrscher der weströmischen Reichshälfte gegeneinander: Maxentius, der sich in Rom verschanzt hatte, und Konstantin, der aus Gallien, dem heutigen Frankreich, heranmarschiert war. Es gab unzählige Verwundete und Tote, und am Ende ‹gewannen› die Truppen von Konstantin. Maxentius hingegen ertrank im Tiber. Diese Schlacht würde heute vermutlich ausser wenigen Experten für antike Geschichtsschreibung niemanden mehr interessieren, wenn nicht der Sieger Konstantin heute als der Kaiser gelten würde, der dem Christentum im Römischen Reich zum Durchbruch verholfen haben soll. Und genau diese schicksalhafte Schlacht am 28.10.312 soll angeblich der auslösende Moment dafür gewesen sein, denn nur wenige Stunden vor dem Blutbad soll sich der Feldherr Konstantin der Legende nach angeblich aufgrund einer Vision zum Christentum bekehrt haben.

– Kirchen feiern den Aufstieg des ‹Heiligen› Konstantin zum blutrünstigen Diktator, und sie verehren ihn