Ein Auszug aus dem Buch ‹Die vier Versprechen› ...

Die andern verschliessen alle ihre Sinne vor ihr, schlagen sie in den Wind, verleumden sie und versuchen sie zu widerlegen, bis sie daran scheitern und zu deren bösesten Verleumdern werden. Sie bekämpfen die Wahrheit, um ihre eigene falsche Denkweise, ihre falschen Gefühle und Handlungen zu rechtfertigen, um weiterhin im Widerspruch zur wirklichen Natur ihrer eigenen Existenz leben zu können, also im Widerspruch zur reinen, unendlichen, allumfassenden Liebe und Weisheit der Schöpfung und deren natürlichen Gesetzen und Geboten.
Die Wahrheit zu hören kann für den Menschen ein Schock sein, ein Eingriff in seine Privatsphäre, eine Entweihung seiner eigenen vermeintlichen Grossartigkeit oder zumindest seiner Bequemlichkeit – so interpretiert er es wenigstens. Wie soll er aber die Wahrheit durch diplomatische Umschreibungen erlernen? Indem man ihm Honig ums Maul schmiert und ihm alles so serviert, dass er es möglichst mühelos akzeptieren kann, erleichtert man ihm nur das Ausweichen und Negieren der Wahrheit. Nur dadurch, dass man ihn kompromisslos mit der effectiven Wahrheit konfrontiert, kann man ihm helfen, sich der Wahrheit nicht zu entziehen, sondern sich mit ihr auseinanderzusetzen. Alles andere ist irrational und führt nie zu einem Erfolg in bezug auf die bewusstseinsmässige Entwicklung, geschweige denn zum Erkennen der geistigen Natur des Menschen. Diplomatische Umschreibungen und diffus umschriebene Wahrheiten sind abwegig, ineffektiv und funktionieren bestenfalls in falschhumanen Vorstellungen liberaler Denker, irrlehrender ‹Geistlehrer› und ruhmsüchtiger Schriftsteller, doch in der Realität ist eine solche Vorgehensweise abwegig. Zwar muss die Sprache der Wahrheit dem Verstehen und den Begriffen der Menschen angepasst werden, damit sie die Möglichkeit haben, alles klar nachzuvollziehen, doch heisst das nicht, dass die Wahrheit verdreht, gebeugt, dosiert oder verfälscht werden kann oder darf, nur damit sie akzeptabel wird, wie das in der Regel esoterische, sogenannte ‹geisteswissenschaftliche›, religiöse und sektiererische Autoren tun.
Kommen wir zurück zu Ruiz und betrachten sein Werk im Licht des oben Erklärten. Was können seine wirklichen Motive gewesen sein, seine Bücher zu schreiben? Ging es ihm wirklich um die Wahrheit, und was mag er darunter verstehen? Vielleicht liefert uns die Tatsache eine Erklärung, dass er nach einem Autounfall angeblich eine Nahtoderfahrung hatte, die ihn zum Glauben seiner Ahnen zurückführte. Eher ist aber anzunehmen, dass er sich ausrechnen konnte, dass mit Esoterik und angeblichen toltekischen ‹Wahrheiten› leicht Geld zu verdienen ist und dass es ihm weniger um die Wahrheit als eher um die Sicherung eines gehobenen Lebensunterhaltes und um andere Vorteile geht.