Grundlagen der Gesundheit im Licht der Erdgeschichte

Auf dem Planeten, auf dem unsere ersten Vorfahren vor zwölf Milliarden Jahren wohnten, lebte auch noch ein weiteres Volk. Diese Leute hatten ihren Intellekt weit entwickelt, wollten aber noch schneller vorankommen. Sie wollten verhindern, dass ihnen weiterhin manch ärgerlicher Streit empfindliche Rückschläge verursachte und sie ihre kostbare Zeit mit nebensächlichen Quengeleien vertrödeln müssten. Sie beschlossen, ihre Kenntnisse in der Gen-Technologie zu nutzen, um nichts mehr mit Aggressivität zu tun zu haben. Sie kamen auf die Idee, die Gene der Körperkraft und der Aggression, die ihnen nicht passten, aus ihrem Erbgut zu entfernen. Der scheinbare Erfolg liess nicht auf sich warten: Sie wurden friedlich wie Schafherden und ebenso hilflos gegenüber Eindringlingen. Als sich Feinde in immer grösseren Massen in ihre Laboratorien und Arbeitsplätze drängten, waren sie schon derart verweichlicht, dass sie sich nicht mehr verteidigen konnten. Die Eindringlinge erniedrigten sie mehr und mehr zu ihren Sklaven, obwohl sie viel dümmer waren. Die nun Manipulierten unterlagen bei jeder Auseinandersetzung. In ihrer Not kamen sie auf eine äusserst verwerfliche Idee. Sie beschlossen, unsere Vorfahren zu ihren Schutztruppen zu machen und griffen zu einer noch verheerenderen Genmanipulation, indem sie diesem Volk die Charaktermerkmale der Brutalität und Kriegslust ins Erbgut pflanzten. Auch sexuelle Entartungen, die ein gesunder Mensch nicht praktizieren möchte, setzten sie in die veränderten Chromosomen ein. Unsere Vorfahren liessen sich das gefallen. Vielleicht waren viele mit Geld und Ehre zu bestechen und die anderen zu träge, um sich die Zukunft als aggressives Volk vorzustellen. Die geborenen Kinder waren tatsächlich ganz anders als ihre Mütter: bärenstark, brutal und unbändig. Die Gen-Manipulatoren redeten den Müttern ein, sie würden sich um ihre Nachkommen kümmern und sie in öffentlichen Akademien erziehen. Damit hatten sie alles in der Hand und schulten die Jungen zu kämpferischen Beschützern. Damals zählte die normale Lebensdauer im Universum tausend Jahre. Vorsorglich hatten sie den zu Kämpfern herangezüchteten Menschen die Lebensdauer mit einem Gen-Einschub in die Chromosomen verkürzt. Von da an betrug sie nur noch knappe hundert Jahre. Ein Mensch bräuchte tatsächlich etwa dreissig bis siebzig Jahre, um sich umfassend auszubilden. Erst danach beginnt er das Gelernte zu verfeinern, anzuwenden und immer mehr zu vertiefen. Daraus kann er Weisheit erlangen, die für jedes entscheidende Werk unentbehrlich ist.

Hinter der Lebensverkürzung stecken raffinierte Überlegungen. Die Genmanipulierten sollten den neuen Herren nicht auf die Schliche kommen. Je älter man wird, um so mehr könnte man darüber nachdenken, was mit einem gespielt wird. Wer dagegen früh stirbt, wenn möglich schon als Zwanzigjähriger in einem Krieg, kommt nie dazu, einen Widerstand aufzubauen und sich schon nur für die eigenen Interessen, geschweige für die seiner Familie, seines Landes oder der Welt als Ganzes zu wehren. Aus diesen Sorgen heraus war es ihnen gerade recht, wenn sie bloss ein paar Jährchen einen Schutzschild vor die Schwächlinge hielten. Auch durften die neu geschaffenen Schlägertypen nicht umfassend gebildet werden. Man wollte diese Kämpfer ja nur, um aus dem eigenen Sklavenstand befreit zu werden.