Bevölkerungswachstum und Wirtschaftswachstum...

Andere Arten, z.B. viele langlebige grössere Säugetiere (Elefanten, Hirsche und Menschenaffen), haben eine geringere Überproduktion an Nachkommen, doch auch ihre Populationsdichte wird durch Selektion begrenzt, wobei es nicht zu katastrophalen Massensterben kommen muss. Einige Tierarten haben im Laufe der Evolution gelernt, ihre Vermehrung bei Bedarf selbst zu begrenzen. So gibt es Mäusearten, bei denen bei hoher Populationsdichte unter anderem durch Stress die Ei- und Samenreifung (selbst bei noch ausreichender Ernährung) eingeschränkt wird, schliesslich sogar aufhört, und Embryonen absterben. Manche Arten pflanzen sich unter schlechten Bedingungen weniger oder nicht fort (Beispiele: Mäusebussard und Eulen bei Mäuseknappheit). Ein besonderer Regulationsmechanismus ist z.B. von Krallenäffchen bekannt: Sie leben im tropischen Regenwald in Familienverbänden, in denen nur ein Weibchen Junge bekommt. Dieses ‹Alpha-Weibchen› sondert einen Duftstoff (ein Pheromon) ab, der bei den anderen Weibchen die Eireifung verhindert. Arten können neue Lebensräume erschliessen, wodurch mehr Nachkommen überleben können. So hat der Mensch die ganze Erde besiedelt, auch indem er die Umwelt gewaltig verändert hat. Die Umweltbedingungen in der Nähe der Menschen sind auch für viele andere Arten attraktiv. Solche ‹Kulturfolger› können sich mit dem Menschen über die ganze Erde ausbreiten. Beispiele sind unter anderen Hausmaus, Haussperling, Wanderratte und Stadttaube. Manche von ihnen können sich in Menschennähe, wo sie kaum Feinde haben, so stark vermehren, dass sie zur Plage werden können und Menschen ihre Vermehrung einschränken. Hirsche und Rehe, die bei uns kaum noch Feinde haben, würden sich noch mehr vermehren, wenn nicht viele von ihnen durch Jäger getötet würden. Die Menschen vermehren sich gewaltig; und sie haben heute ausser Krankheiten kaum noch artfremde Bedrohungen. Als Kulturschaffende und Kulturfolger erobern und beanspruchen sie immer mehr Raum der Erde, wobei dieser Raum für viele andere Arten verlorengeht. Die Menschheit ist dabei, die Lebensgrundlage für viele Tier- und Pflanzenarten und damit auch für kommende Menschengenerationen zu zer- stören, zu verbrauchen.