Bevölkerungswachstum und Wirtschaftswachstum...

Seit vielen Jahrzehnten ist das Wachstum der Menschheit exponentiell. Wenn das so weiter geht, führt es zwangsläufig in Katastrophen. Viele Probleme werden durch Überbevölkerung verursacht. Krankheiten und Stress, Nahrungsmangel, Konkurrenz und schliesslich Kriege um Ressourcen und Raum sind drohende Gefahren von zu hohen Populationsdichten. Überbevölkerung gibt es auch in Deutschland – nicht nur in Ländern wie Indien, China und Brasilien. Seit es Menschen gibt, haben in Deutschland noch nie so viele Menschen gelebt wie heute. Eigentlich sollten Menschen mit Vernunft in der Lage sein, ihre Populationsdichte auf ein erträgliches Mass zu regulieren. Dies geschieht aber bisher leider nicht genügend. Fortpflanzungstrieb, Tradition und religiöse Überzeugungen sind zu stark. Auch mangelndes Wissen und politischer Opportunismus verhindern wirksame Geburtenbeschränkung. In vielen westlichen Ländern hat die Geburtenrate mit steigendem Wohlstand und der Erhöhung der Lebenserwartung abgenommen. Dies ist möglicherweise eine vielleicht unbewusste Reaktion auf die Überbevölkerung. Die Abnahme der Geburten könnte darauf hinwirken, dass sich die Bevölkerungsdichte auf ein niedrigeres Mass einpendelt. Eine solche regulierende Reaktion greift allerdings in vielen vor allem wirtschaftlich schwachen Ländern noch nicht. Seit einigen Jahren ist es auch vielen Politikern aufgefallen, dass in Deutschland und anderen westlichen Ländern der Anteil der Älteren erheblich zugenommen hat. Das gesellschaftliche Fürsorgemodell, nach dem die nachwachsenden Jungen die Alten mitversorgen, ist für die menschliche Gesellschaft bei nicht zu hohen Populationsdichten naheliegend. Bei einem grossen Übergewicht an Älteren passt dies aber nicht mehr. Und da fällt vielen nichts anderes ein, als zu fordern, es müssten bei uns mehr Kinder geboren werden. Aber das würde weitere Überbevölkerung bedeuten. Es sind stattdessen neue Lösungswege gefragt. Wir müssen nach intelligenten anderen Lösungen als den gewohnten suchen. Arbeit muss anders verteilt werden. Wenn es weniger junge Menschen gibt, um die vielen Alten zu versorgen, sollten arbeitsfähige Alte mithelfen, für andere Alte zu sorgen. Oft wird hier noch eine Wartehaltung verteidigt: «Wir müssen erst dann etwas gegen die Überbevölkerung unternehmen, wenn dies auch viele andere Länder tun.»
Aber auch die viel grössere Überbevölkerung in ärmeren Ländern ist kein Grund, jetzt in Deutschland noch nichts zu unternehmen. Wäre es nicht besser, einen vorbildlichen Weg zu suchen, bei dem wir mit kleineren Nachwuchszahlen eine ausgewogene gesellschaftliche Fürsorge zustande bringen?