Ein Gespräch mit Dudo Erny

Frage: Herr Erny, wann und wie sind Sie darauf gekommen, sich ausgerechnet mit der Problematik der Überbevölkerung zu beschäftigen?

Antwort: Dies war ein schleichender Prozess. Seit Jahrzehnten finde ich Werbung von Hilfsorganisationen in meinem Briefkasten, wo das Elend Afrikas beklagt wird. Nie habe ich in so einem Bettelbrief gelesen, dass die Ursache der meisten geschilderten Probleme die Überbevölkerung ist. Da die meisten Medien anstatt zu recherchieren nur die Pressemitteilungen von Greenpeace und WWF abschreiben, die auf ihren Webseiten die Überbevölkerung mit keinem Wort erwähnen, bin ich zum Schluss gekommen, dass ich selber etwas gegen diese Desinformation unternehmen muss, und so ist das Buch ‹Die Grünschwätzer› entstanden.

Frage: Die Überbevölkerung wird derzeit hauptsächlich in Afrika erzeugt, während die Europäer und ihre Abkömmlinge in Amerika und Australien als ‹Geburtenverweigerer› zunehmend vergreisen und aussterben. Da gerät man alleine durch das Aussprechen der Fakten schnell in den Verdacht des Rassismus. Sind Sie Anfeindungen wegen Ihrer Thesen ausgesetzt? Falls ja, wie gehen Sie damit um?

Antwort: Ich bekomme ab und zu E-Mails von Vatikan- und Öko-Gläubigen, die mich einerseits wegen der Familienplanung beschimpfen und andererseits belehren wollen, dass die Anzahl Menschen unwichtig ist und nur das ökologisch richtige Verhalten des einzelnen entscheidend ist. Je nach Beschimpfungsgrad beantworte ich die E-Mails oder lösche sie einfach. Ich bekomme natürlich auch positive Rückmeldungen oder Telefonanrufe und über die Webseite kommt manchmal eine kleine Spende rein.

Frage: Sie fordern eine Familienplanung für afrikanische Länder. Gilt das umgekehrt auch für Europa, wieder für eigenen Nachwuchs zu sorgen (zumindest die Selbsterhaltungsquote von zwei Kindern pro Paar)? Oder sollten die Europäer bloss nicht auch noch anfangen, mehr Kinder zu zeugen?

Antwort: Momentan nimmt die Weltbevölkerung täglich um mehr als 200 tausend Menschen zu. Erst wenn man dieses Problem in den Griff bekommen hat, sollte man die Geburtenrate in Europa, Japan und Australien erhöhen um die Bevölkerungszahl zu stabilisieren. Es wäre ökologisch von Vorteil, wenn die Bevölkerungszahl einiger überbevölkerter Industrieländer abnimmt. In Japan leben im Durchschnitt 338 Menschen auf jedem Quadratkilometer, in Schweden sind es 21. Jedes Land hat eine ökologisch optimale Bevölkerungszahl. Leider geht es den Politikern in erster Linie um Wirtschaftswachstum, da geht oft die Umwelt vor die Hunde.