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Vaginalpilz ist seit alters her eine sehr weit verbreitete Krankheit, der Sie sich genauso nicht zu schämen haben, wie auch alle anderen Frauen nicht, die davon befallen sind oder davon befallen werden. Effectiv ist es nämlich so, dass beinahe jede Frau im Laufe ihres Lebens mindestens einmal an Vaginalpilz erkrankt, was damit auch aussagt, dass Vaginalinfektionen in der gynäkologischen Praxis eine wesentliche Rolle spielen.

Der Hefepilz (lat. candida albicans) ist in den meisten Fällen von Vaginalinfektionen der eigentliche Übeltäter. Candida (lat. Candidus glänzend weiss) sind auf der menschlichen Haut äusserst häufige «Gäste». Die Bezeichnung steht für den Gattungsbegriff für Sprosspilze der Fungiimperfecti, die den Endomycetes nahestehen, wie im Pschyrembel nachzulesen ist. Die Gattung Candida, erklärt das klinische Wörterbuch weiter, umfasst zahlreiche Arten, von denen nur ein Teil medizinisch relevant ist; wichtigste fakultativ pathogene Art ist Candida albicans. Weitere C.Arten als Erreger von Candida-Mykosen sind C.tropicalis, C.glabrata, C.krusei, C.parapsilosis und C.guilliermondi. Einige C.Arten bilden auf Reisagar charakterist. Pseudomyzel; bei C. albicans zeigen sich terminal am Pseudomyzel Chlamydosporen.

Candida albicans (lat. albicare weiss sein): dünnwandige, grampos., kapsellose Hefe von ovaler bis rundl. Form; fakultativ pathogen für Mensch, Meerschweinchen, Maus, Ratte, Geflügel u.a.; häufigster Erreger der Candida-Mykosen; in Kultur vermehrt sich Candida albicans durch Sprossung (Blastosporen, Sprosszellen); Nachweis auf Reisagarplatten (Ausbildung von Pseudomyzel mit Chlamydosporen, terminale, dickwandige Sporen). In Gewebeschnitten ist neben Sprosszellen und Pseudomyzel auch echtes Myzel zu beobachten.

So weit das klinische Wörterbuch (Pschyrembel). Candida setzen sich sowohl auf der Haut wie auch auf den Schleimhäuten fest und können unter guten Wachstumsbedingungen zu leichteren oder schwereren Infekten führen. Die Pilze bevorzugen in der Regel Wirte (Menschen und Tiere) mit herabgesetzter Resistenz resp. mit geschwächtem Immunsystem. Ganz besonders bevorzugen die Pilze dabei feuchte Wärme, wie z.B. eben im Vaginalbereich usw. Das ist der Grund dafür, dass immunabwehrgeschwächte Frauen besonders oft von Candida albicans befallen werden. Eine Immunabwehrschwäche resp. eine Immunschwäche kann jederzeit auftreten, und zwar aus verschiedenen Gründen, wie z.B. durch Erkältung oder durch eine Antibiotikatherapie. Das Immunsystem und damit das gesundheitliche Gleichgewicht des Körpers kann natürlich auch durch verschiedenste äussere Umstände gestört werden, wie z.B. durch das Baden in öffentlichen Schwimm und Badeanlagen, die in der Regel chloriert oder mit anderen chemischen Stoffen zur Reinigung und Desinfektion durchsetzt sind. Natürlich ist es in diesem Fall nicht so, dass die Pilze im Wasser auf mögliche «Opfer» lauern, denn das ist nur selten der Fall. Vielmehr sind es die Chemikalien, wie eben Chlor usw., die zum Infekt beitragen, weil durch sie die Schleimhäute ausgetrocknet werden, so eben bei den Frauen auch im Vaginalbereich. Durch die Austrocknung der Schleimhäute haben die Pilze ein sehr leichtes Spiel, sich insbesondere im Genitalbereich auszubreiten und schnell zu vermehren.