WZ-Nr. 168: Das Begehen von Fehlern

Wie gesagt, oft werden edle Worte verwendet, und sie erhalten durch unsere Betrachtung jeweils einen höheren und ungewohnten Wert und Sinn, um Dinge der Gesetze und Gebote des Schöpferischen beschreiben zu können. Oft erkennt der Mensch im Grenzbereich seines Ahnungsvermögens auch sehr viel mehr, als er davon für sein Leben umsetzen könnte.

All seine Erkenntnisse und seine Ahnungen muss der Mensch durch das Begehen der Evolution zusätzlich erleben und in der Erfahrung verinnerlichen können, bevor in ihm alles zu fundiertem Wissen wird und zu einer Weisheit werden kann, die durch einen zu begehenden Prozess des praktischen Lernens erarbeitet wird. – Ein Lernprozess wiederum, der in sich aussagt, dass der Mensch Fehler begehen darf; dass er diese begehen muss, um die Evolution bestreiten zu können und um sich dadurch weiter zu evolutionieren. Der Mensch kann nicht von vornherein alles richtig machen. Sobald er tätig wird, sei dies nun im Denken oder in seinen Handlungen, resultiert, dass automatisch Fehler auftreten und wodurch ein Lernprozess erst entstehen und erfolgen kann, wodurch Erkenntnisse freigesetzt werden, die letztlich wiederum in Erlebnissen und Erfahrungen münden.

Der Mensch begeht seinen Weg, und dazu gehören die vielen Stufen des Verständnisses der Gesetze und der Gebote der Schöpfung. Dieser Weg ist in negativ und positiv unterteilt, wie alles andere auch, was besteht, ist, existiert und wird. Es steht dem Menschen für seine Evolution und für sein Lernen genügend Zeit zur Verfügung. Niemand verlangt von ihm, dass er von heute auf morgen perfekt sein soll. Er hat die Freiheit, einen schnelleren oder einen gemächlicheren Weg zu gehen. Der Mensch selbst entscheidet über diesen Weg, und nirgendwo besteht ein Verlangen. Es sei denn eben, der Mensch bildet dieses Verlangen in sich selbst.

Was der Mensch sich in einem freien Willen aneignen könnte, das wäre eine Bemühung zum wahren Menschen hin; in der Anerkennung der Tatsache, dass Fehler gemacht werden müssen. Denn gäbe es keine Fehler, dann gäbe es auch niemals ein Ganzes und auch kein Vollkommenes in einem relativen Sinn. Es gäbe auch keine Evolution und letzten Endes kein Bestehen und kein Werden. Gäbe es keine Fehler, dann gäbe es kein Folgern und keine Folgerichtigkeit. Nichts würde sich wandeln und jede Bewegung wäre hinfällig. Es gäbe nur das Nichts.