FIGU-Zeitzeichen Sonderausgabe Nr. 87, September/2 2023
Ein Brief an Nicht-Leser von RT
© Screenshot neulandrebellen.de
von Tom J. Wellbrock
Ich wende mich trotzdem direkt an Sie, weil ich Sie herzlich darum bitten möchte, mein kleines Schreiben an Menschen weiterzuleiten, die der Meinung sind, von den öffentlich-rechtlichen und vergleichbaren Medien umfassend und wahrheitsgemäss informiert zu werden. Sie sind es, die wir erreichen müssen, und ich weiss, dass Sie sich selbst damit womöglich in Schwierigkeiten bringen könnten, weil Sie diesen Brief zwar nicht verfasst haben, man aber ‹auf den Boten schiessen› wird, also auf Sie. Schieben Sie alles auf mich ab! Wenn Sie der Meinung sind, dass die Lektüre des folgenden Briefes ein kleines bisschen bewirken kann, würde ich mich freuen, wenn Sie ihn weiterleiten würden.
Vielen Dank!
Liebe Mediennutzer,
vielleicht kennen Sie das Asch-Experiment. Es besteht aus einer Gruppe von Versuchspersonen, denen eine vertikale Linie gezeigt wird. In einem geringen Abstand rechts daneben werden drei weitere Linien gezeigt, von denen eine die gleiche Länge wie die Referenzlinie hat. Die Teilnehmer der Gruppe werden gefragt, welche der Linien auf der rechten Seite der Länge der auf der linken Seite entspricht. Ihre Antworten sind identisch. Der Punkt dabei: Eine der Versuchspersonen weiss nicht, dass die anderen zuvor eingeweiht wurden. Deren Aufgabe ist es, zunächst richtige Antworten zu geben, nach ein paar Durchgängen aber plötzlich die falsche Linie als richtig zu bezeichnen. Diese falsche Linie ist auf den ersten Blick und eindeutig nicht die mit der passenden Länge, die eingeweihten Probanden geben aber voller Überzeugung die falsche Antwort. Die unwissende Versuchsperson steckt nun in der Klemme. Denn sie erkennt einerseits, dass die Antworten ihrer Mitstreiter falsch sind. Andererseits möchte sie aber nur ungern aus der Konformität der Gruppe heraustreten. Es gibt Menschen, die sich dieser Art des sozialen Drucks nicht beugen und sich von ihrer Wahrnehmung nicht abbringen lassen. Es gibt aber auch solche, die sich für die falsche Antwort entscheiden, weil sie innerhalb der Gruppe nicht auffallen wollen oder gar denken, dass mit ihrer Wahrnehmung etwas nicht stimmt.
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