Tagesbedarf für Vitamin D: Ein Rechenfehler

Tagesbedarf für Vitamin D: Ein Rechenfehler
(Zentrum der Gesundheit) – Ein Rechenfehler war’s. Ein statistischer. Der dazu geführt haben soll, dass die ­offiziell empfohlene Tagesdosis an Vitamin D lächerlich niedrig ist – und das seit Jahrzehnten. Auch sorgte er dafür, dass ebensolange massiv vor höheren Vitamin-D-Dosen gewarnt wird. Das heisst: Seit vielen Jahren wird den Menschen jene Vitamin-D-Dosis vorenthalten, die sie bräuchten, um gesund zu sein. Seit Jahren werden Menschen krank oder können nicht gesund werden – wegen eines Rechenfehlers.

Schluss mit winzigen Vitamin-D-Dosen!
Viele Menschen leiden an Vitamin-D-Mangel. Und Vitamin-D-Mangel ist für zahlreiche Krankheiten und ­Beschwerden verantwortlich.Dennoch waren (und sind) die offiziell angegebenen Tagesdosen für Vitamin D stets überraschend niedrig – viel zu niedrig, worauf Vitamin-D-Experten immer wieder ungehört hingewiesen haben. Das IOM (Institute of Medicine – beratende Wissenschaftler der US-Regierung) empfiehlt eine Tagesdosis von 600 IE (15 µg) Vitamin D bis zum Alter von 70 Jahren. Für ältere Menschen werden 800 IE (20 µg) pro Tag empfohlen. Die Gesellschaften für Ernährung in der Schweiz, in Deutschland und in Österreich geben für alle Erwachsene (inkl. Schwangere, Stillende und Ältere) einen Tagesbedarf von 800 IE an (bis vor wenigen Jahren waren es nur 200 IE, die man im Jahr 2012 kurzerhand vervierfachte). Will man nun höhere Dosen einnehmen – also solche, die tatsächlich erforderlich und gesund wären muss man sich diese vom Arzt verschreiben lassen oder im Ausland bestellen. Als frei verkäufliches Nahrungsergänzungsmittel gibt es sie hierzulande nicht. Wo kämen wir denn hin, wenn sich jeder einfach so etwas kaufen könnte, das ihm hilft, gesund zu bleiben oder es zu werden?

Frei verkäufliche Vitamin-D-Präparate müssen unterdosiert sein
Frei verkäufliche Vitamin-D-Präparate dürfen daher nur kleinste Vitamin-D-Dosen enthalten. Sie sind so ­minimal, dass sie kaum eine Wirkung zeigen. Dosen, die Wirkung zeigen – so heisst es – wären ja dann schon ein Arzneimittel. Ja, es wird sogar so grotesk, dass Nahrungsergänzungsmittel, die höher dosiert und damit tatsächlich hilfreich wären (z. B. ein Produkt aus den USA mit 5.000 IE), vom Verbraucher-Magazin ÖKO-TEST (Jahrbuch 2013) abgewertet werden – und zwar um ‹satte vier Noten› wegen der ‹Überdosierung›. Arzneimittel mit Vitamin D werden von ÖKO-TEST mit ‹sehr gut› oder ‹gut› bewertet – nicht, weil sie besser sind, sondern weil sie die gesetzlichen Bestimmungen erfüllen.