WZ-Nr. 209: Beinahe unwesentlich, aber doch nicht ganz von Andreas Schubiger, Schweiz

49. Jahrgang, Dezember 2023
Wassermannzeit-Verlag / «Billy» Eduard Albert Meier


Beinahe unwesentlich, aber doch nicht ganz
von Schubiger Andreas, Schweiz

Wie oft im Leben ist man unterwegs und sieht verschiedene Dinge da und dort und macht sich diverse Gedanken dazu. Zwischendurch geschieht es dann und wann, dass man aufmerkt und Dinge sieht, die man anderswo schon gesehen hat. Vor allem bei Werbeplakaten ist das gut und gerne so. Es wird geworben für Versicherungen und allerlei andere Produkte, aber auch Politiker versuchen es immer wieder mit ihrem Grinsen auf den Wahlplakaten, sich in unser Bewusstsein zu schleichen, und zwar mit der Absicht, dort einen nachhaltigen Platz zu ergattern und sich in unseren Gedanken festzukrallen. Dies ist allerdings nur von kurzer Dauer, denn wenn die Wahlen vorbei sind, sieht man das Grinsen entweder im neuen Politgremium oder gar nicht mehr. Das zuvor noch einnehmende Grinsen nimmt dann eher andere Formen an … Dies sei aber nur nebenbei bemerkt, denn bei alledem spielen unsere Gedanken die Hauptrolle. Von morgens früh bis abends spät sausen zig Gedanken durch unser Hirn.

Sogar während des Schlafs ist oft keine totale Ruhe auszumachen, denn hin und wieder kommt die Erinnerung an einen Traum; und auch hier sind Gedanken unterwegs, einfach anders. Das mit den Träumen ist auch so eine Sache, ähnlich wie mit den Gedanken während der Wachphase tagsüber. Die Träume laufen auf der inneren Leinwand ab wie im Kino, nur ist diese Vorführung nicht öffentlich, sondern nur für die geschlossene Gesellschaft des eigenen Ich gedacht. Man kann zwar von der Essenz des Traumes erzählen, aber es ist unmöglich, die komplette Situation mit allen Facetten wiederzugeben. Manchmal meint man, einen bestimmten Traum schon einmal geträumt zu haben. Es mag auf den ersten Blick hin derselbe Traum sein, aber bei genauerem Analysieren wird man feststellen, dass ein Detail anders ist, und wenn es noch so klein ist.