WZ-Nr. 205: Resilienz – erstarkende Kräfte und steigende Zuversicht nach Rückschlägen von Daniela Beyeler, Schweiz

48. Jahrgang, Dezember 2022
Wassermannzeit-Verlag / «Billy» Eduard Albert Meier


Resilienz – erstarkende Kräfte und steigende Zuversicht nach Rückschlägen
von Daniela Beyeler, Schweiz

Dieser Begriff verursacht häufig Unsicherheit; bei mir brauchte er jedenfalls einige Anläufe (was ihm offensichtlich mit der tatkräftigen Unterstützung beim Entschluss, einen Artikel über ihn zu verfassen, gelungen ist!), bis ich anfing, ihn zu verstehen; vielleicht weil die ­Regenerationsfähigkeit, das Wiedererstarken und eine Verstärkung der Abwehrkräfte gebräuchlichere Begriffe sind, um den Aufbau des Widerstands eines geschwächten Organismus zu beschreiben?

Wie bei einer Batterie oder einem Akku, die sich relativ einfach mit ­einem Zugang zu einer Steckdose und dem passenden Überbrückungskabel wiederaufladen lassen, ist es auch Menschen möglich, sich die Energien erneut nutzbar zu machen, die sie aus irgendwelchen Gründen verloren haben, wenn sie mit kräfteraubenden Rückschlägen konfrontiert worden sind: Sei dies im physischen Bereich durch eine Krankheit oder einen Unfall ausgelöst, im emotionalen und psychischen Haushalt durcheinandergekommen, niedergeschlagen, ausgelaugt, oder dass sie ganz gemein ‹auf dem falschen Fuss erwischt› worden sind. Dies zeigt das Bild des ‹Stehaufmännchens› sehr eindrücklich, das sich von keiner Situation untenhalten lässt und sich selbst – dank seiner starken, weil im Verhältnis zum Rest viel schwereren Basis – immer wieder ins Lot bringt, eben, immer wieder ‹wie von selbst› aufsteht. Dass der Einsatz solcher ‹Selbst-Wiederaufstellkräfte› etwas fast Magisches und in jedem Fall äusserst Wünschbares an sich hat, lässt sich natürlich nicht abstreiten!