WZ-Nr. 190: Manchmal braucht es einen ‹Stups›

45. Jahrgang, März 2019
Wassermannzeit-Verlag / «Billy» Eduard Albert Meier


Unsere Infostände, die sechsmal pro Jahr in verschiedenen Städten der Schweiz stattfinden, sind eine Art der Öffentlichkeitsarbeit, die nicht­ immer mit Enthusiasmus geleistet wird. Das ist freilich nicht verwunderlich, denn oft stehen die Diensthabenden an den Überbevölkerungsständen und warten vergeblich auf interessierte Besucher. Grosse Massen Volkes marschieren vorbei und würdigen sie entweder keines oder dann nur eines deutlich distanzierten Blickes. An ganz kargen Tagen, an denen das Wetter auch noch dementsprechend unfreundlich sein mag, kann es möglich sein, dass sich lediglich drei bis vier Besucher einfinden – oder noch weniger. Dass unter diesen Umständen nach dem Sinn des Ganzen geforscht wird, ist also naheliegend. Es gibt – das muss auch gesagt sein – sogenannt ‹gute Tage›, da werden Broschüren und Preislisten mitgenommen und interessante Gespräche entwickeln sich.

An der Dezember-KG-Sitzung 2010 führten wir darüber eine Grundsatzdiskussion. Der Initiant der Diskussion schilderte anschaulich seine Tage an einem Stand. Die Leute kommen und kommen nicht, und je weiter der Tag fortschreitet, desto mehr frage er sich, was das alles soll und was er Klügeres tun könnte in dieser Zeit; und da falle ihm ­allerhand ein. Bis zum Abend lasse sein moralisches Befinden nur noch den einen Entschluss in ihm reifen: Nie mehr an einen Stand! – Bis er sich im kommenden Jahr dann doch wieder melde, weil er sich in der Zwischenzeit aufbauen und zu einem neuerlichen Einsatz re­motivieren konnte; und dann gehe das Spiel von vorne los.