WZ-Nr. 175: Gesunder Menschenverstand

Wenn man also etwas
nicht versteht oder als nicht gut befindet, so soll man es auch nicht
vertreten. Nur allzu schnell und allzu gerne verfällt man der Verfüh-
rung und dem Glauben, etwas begriffen zu haben, und bemerkt da-
bei nicht, dass man sich, wenn vielleicht auch ‹weise› lächelnd, im-
mer noch im bodenlosen Land der Annahmen und des Glaubens
aufhält. Nicht mehr blind hintereinander herzulaufen und unüberlegt28
nur das nachzuplappern, was gesagt und geschrieben wird, ist der
Weg in ein selbstbestimmtes Leben und zieht allen Verführungen
und manipulativen Versuchen, aller Bevormundung und Verblen-
dung, aller Tyrannei und Unwahrheit letztlich den Stecker.
Leider werden bereits in frühen Kinderjahren der gesunde Men-
schenverstand und dessen Entwicklung beeinträchtigt; wie schon
angesprochen auch durch das Eintrichtern verdummender Religio-
nen, die Glauben und Demut lehren und die kaum die gesunde, wis-
senshungrige und aufgeschlossene Art von Kindern fördern und be-
reichern. Auch alle anderen unbedarften, wirklichkeitsfernen und
oberflächlichen Lebensansichten der Eltern sowie deren Verhalten
senken sich wie Sedimente in die Wesen ihrer Kinder und können
dadurch ein gutes und logisches Denken irritieren. Nicht zuletzt wirkt
auch eine übermässig materiell orientierte Gesellschaft destruktiv
auf Kinder und natürlich generell auf alle Menschen ein und gaukelt
ihnen in ständiger Berieselung vor, dass die Erfüllung des Lebens,
das Finden von Zufriedenheit und Glück vorwiegend in der Befriedi-
gung weltlicher Bedürfnisse liege und Besitz, äussere Schönheit,