WZ-Nr. 155: Alte Werte


In unserer gewaltbereiten, modernen Welt haben alte Begriffe wie Sittsamkeit mit all ihren verwandten Werten wie Achtung vor sich selbst und vor den Mitmenschen, Höflichkeit, Respekt, Toleranz, Würde, Moral, Ethik usw. einen schweren Stand. Der einzelne ist nur auf seinen eigenen Vorteil und Nutzen bedacht, oder er frönt aus Langeweile, Frust und Unvermögen, sich selbst mit einer sinnvollen Tätigkeit zu beschäftigen, der Aggression, dem Vandalismus und der Zerstörung, ohne auch nur einen Augenblick zu zögern und seine Handlungen und Taten auf ihre Sozialverträglichkeit gegenüber den Mitmenschen zu überprüfen.

Gerade die genannten Werte werden dem heranwachsenden Menschen nicht oder nur sehr mangelhaft gelehrt oder gar vorgelebt, dabei würden sie es uns ermöglichen, mit uns selbst und den Mitmenschen ohne Zwist und Hader glücklich und in Frieden zu leben. Stattdessen herrscht Materialismus, gepaart mit Egoismus, Gier und Verschwendungssucht. Die Verwirklichung im Beruf und in der Gesellschaft hat einen höheren Stellenwert, als den eigenen Kindern und Heranwachsenden die alten Werte beizubringen, um ihnen einen möglichst guten Start ins Erwachsenenleben zu ermöglichen und sie in eine Selbständigkeit zu entlassen, in der sie auch die Verantwortung gegenüber dem gesamten Leben auf diesem Planeten zu tragen vermögen. Aufgrund der Vernachlässigung wichtiger zwischenmenschlicher Tugenden wird der Wert des Menschseins nicht mehr gelehrt und auch nicht mehr erkannt, weshalb sogenannt ‹schwächere› Menschen wegen einer Lappalie gehänselt, physisch und psychisch terrorisiert oder gar ermordet werden. Dazu braucht es heutzutage wenig; etwas Geld, die Andersartigkeit eines Menschen, wie z.B. seine Lebensweise, die Rasse, die Hautfarbe oder einfach weil seine ‹Nase› nicht ins Weltbild des Angreifers passt, genügen, um zu einer Katastrophe zu führen. Viele Angriffe, Übergriffe, Pöbeleien und Attacken sind nur möglich, weil nie gelernt wurde, andere Menschen und deren Hab und Gut mit Achtung und Respekt zu behandeln. Es ist nicht damit getan, Kinder zu zeugen, nur weil es zum ‹guten Ton› gehört. Im Gegenteil, es ist die Pflicht jedes Elternteils, den Kindern zwischenmenschliche Werte und wichtige Tugenden zu vermitteln, die von den Eltern aber auch selbst gelebt werden müssen, wenn die Erziehung gute Früchte tragen soll. Immerhin ist zu bedenken, dass Kinder die Zukunft eines jeden Menschen dieser Erde sind.