WZ-Nr. 154: Selbstdenken


«Selbstdenken ist der höchste Mut. Wer wagt, selbst zu denken, der wird auch selbst handeln.» Bettina von Arnim
Dieser Satz ist so richtig nach meinem Geschmack. Wie viele Menschen kennen wir alle, die nicht selbständig denken, geschweige denn selbständig handeln können. – Unzählige.
Aber warum nur? Und warum so viele?
Es gibt sicher verschiedene Gründe: z.B. Faulheit; es ist doch schön und bequem wenn Papi, Mami, auch wenn man schon längst erwachsen ist, Lebenspartner, Freundin usw. sagen, was man tun und lassen soll – und im Idealfall sollen diese netten und hilfsbereiten Personen auch gleich das Handeln mit übernehmen.

Oder Abhängigkeit: Einen Schritt weiter ist man abhängig, man kann gar nicht mehr selbst denken, selbst wenn man noch wollte. Es ist verlorengegangen, man hat es verlernt.
Oder Interesselosigkeit: Das einzige Interesse bezieht sich auf sich selbst, solange es einem gut geht, was will man mehr?
Oder Gleichgültigkeit: Alles was nicht unmittelbar einem selbst betrifft ist einem wurst – weltweit verbreitet.
Oder Verantwortungslosigkeit: Weder für sich noch für seinen Mitmenschen will man Verantwortung übernehmen – ist viel zu anstrengend und gehört auch zur Faulheit.
Oder Konfliktscheu: Selbst denken und dann vor allem selbst handeln, beinhaltet im weiteren, dass man seine Meinung und sein Handeln anderen Menschen kundtut und sich somit anderen Meinungen, Kritiken, Lächerlichmachen usw. preisgibt. Das braucht Mut und Risikobereitschaft, und die Gewissheit in sich selbst, dass man nach einem K.-o.-Schlag wieder aufsteht und trotz allen Widerständen, Hindernissen und Widrigkeiten weitermacht.
Oder Feigheit: Auch global verbreitet – leider. Lieber denkt man nicht selbst und überlässt es den Chefs, Bürgermeistern, Gatten, Lehrern usw., somit braucht man auch nicht zu handeln, ist nicht schuld, wenn etwas schiefläuft, und man hat keine Unannehmlichkeiten zu befürchten.

Eines ist klar, wer viel denkt, viel handelt, macht automatisch auch viele Fehler, die er ausbaden und verantworten muss – woraus er aber viel lernen kann. Wer wenig denkt, noch weniger handelt, macht wenig Fehler, zumindest nicht offensichtlich.