WZ-Nr. 152: Mumifizierung von Verstorbenen

Neben der künstlichen Mumifizierung gibt es auch die natürliche, z.B. im heissen und trockenen Wüstenklima. Durch besondere Trockenheit wird die bakterielle Vermehrung unterdrückt und das Wasser entweicht aus dem Gewebe. (Die Zersetzung des menschlichen Körpers, der zu mehr als 70% aus Wasser besteht, fängt unabhängig von den äusseren Bedingungen bald nach dem Tode an.) In diesem Zusammenhang sind natürlich auch die europäischen Moorleichen zu erwähnen. Das sind Menschen, die vor Jahrtausenden hingerichtet und anschliessend ins Moor geworfen wurden. Die sauerstoffarme, saure Umgebung hat die Leichen dann im Laufe der Zeit konserviert. Im übrigen ist auch Gletschereis ein vorzügliches Konservierungsmittel. Der wohl berühmteste Mumienfund ereignete sich anno 1991, als in den Ötztaler Alpen auf dem Similaungletscher ein Mann entdeckt wurde, der inzwischen als ‹Ötzi, der Mann im Eis›, in die Annalen eingegangen ist.

Was der britische Ägyptologe und Mumienforscher Prof. Charles Duncan über die Mumifizierung zu berichten weiss

Tief im Innern einer ägyptischen Pharaonen-Pyramide liegt eine wunderschöne Prinzessin in einem goldenen Sarg. Die Tote sieht aus, als sei sie erst gestern gestorben – und doch ist die Leiche über 3300 Jahre alt. In COUPÉ erklärt der britische Mumienforscher Prof. Charles Duncan, wie meisterhaft die alten Ägypter ihren königlichen Toten ewige Jugend verliehen. Sein Bericht liefert uns einen wertvollen Überblick vom damaligen Geschehen, das natürlich nicht überall und zu jeder Zeit genau so ablief, wie es hier geschildert wird:
Ausserdem war es äusserst wichtig, dass der Mund des Toten geöffnet blieb, denn durch dieses Tor sollte die Seele den Körper jederzeit verlassen und wieder in ihn zurückkehren können. Der Mumie wurde auch eine Totenmaske aufgesetzt und der Sarg in Gestalt der betreffenden Mumie geformt.

Die Mumienforschung ist heutzutage hoch im Kurs, denn mit Hilfe modernster Technik werden den mumifizierten Zeugen alter Hochkulturen zahlreiche Geheimnisse entlockt. Für einen Laien ist es jedenfalls erstaunlich, was auf diese Art und Weise in Erfahrung gebracht werden kann, besonders in bezug auf historische Ereignisse grosser Tragweite (Besiedlungen usw.), Krankheiten aller Art, Todesursachen usw. Es wurde z.B. festgestellt, dass im Land des Nils der Bevölkerung zahlreiche Krankheiten schwer zu schaffen gemacht hatten. Mit Hilfe der Computertomographie, und vor allem durch die Anwendung der Gentechnik, sollen sehr gute Forschungsergebnisse erzielt worden sein. Speziell mit der Gen-Paläontologie lässt sich unser Wissen über die Menschheitsentwicklung und unser gesamtes Geschichtsbild massgeblich bereichern.