WZ-Nr. 152: Mumifizierung von Verstorbenen


Die Mumifizierung von Verstorbenen wurde bei manchen Völkern in Südamerika, Afrika und China aufgrund religiöser Vorstellungen praktiziert, besonders im Land der Pharaonen am Nil. Ganz knapp ausgedrückt, musste der Körper nach dem Tod erhalten bleiben, um das Überleben der Seele zu sichern. Nach altägyptischer Vorstellung besitzt jeder Mensch mehrere Seelen, die nach dem Tod weiterleben und sich mit dem Körper vereinigen müssen, um ein ewiges Leben zu gewährleisten. Zu den wichtigsten gehörten ‹Ka› und ‹Ba›. ‹Ka› stand für die Lebenskraft und nahm deshalb die Nahrung entgegen, die man der Mumie ins Grab legte. ‹Ba› konnte sich unter den Lebenden bewegen.

Häufig als Vogel mit Menschenkopf abgebildet, konnte sie aus der Grabkammer fliegen. Die Ägypter glaubten, dass die Seelen der Pharaonen und ihrer Angehörigen im Jenseits nachts auf Wanderschaft gingen, bei Tag jedoch in den Körper zurückkehrten. Ein durch Verwesung zersetzter Körper war als Ruhestätte für die Seele natürlich nicht zu gebrauchen, so dass ihr im Jenseits die ewige Verdammnis beschieden war. Deshalb musste ein Toter gut konserviert beerdigt werden. Die Mumifizierung und das Anbringen von Grabmasken sollten es den Seelen erleichtern, den richtigen Körper zu finden.
In der Blütezeit der ägyptischen Kultur hatte die Mumifizierung den Charakter einer eigenständigen, umfangreichen Industrie, deren Produkte im Durchschnitt so teuer waren, dass sich nur die Angehörigen der Oberschicht eine dermassen korrekte Form der Beisetzung leisten konnten. Die Eingeweide der Verstorbenen wurden gesondert präpariert und in speziellen Krügen aufbewahrt.
Weil in Ägypten bestimmte Tiere als göttlich angesehen wurden, gewährte man auch ihnen eine ordentliche Konservierung. Die trauernden Tierbesitzer erwarteten, nach dem Tod mit ihren geliebten Tieren wieder vereint zu werden. Die meisten Tiere, denen Bestattungsriten erwiesen wurden, waren jedoch keine Haustiere, sondern lebende Symbole bestimmter Götter. Teilweise wurde auch den Eiern dieselbe Ehre zuteil.

Mysteriöse Falken-Geschichte
Bei einem Kontaktgespräch zwischen Billy und Jschwisch Quetzal ergab sich unter anderem folgendes:
Billy: In Ägypten werden die Falken als heilige Vögel angesehen und auch als Mumifizierungen den Toten als Grabbeilagen gegeben. Woher nahmen denn die Ägypter so viele Falken? Haben sie sie extra zu diesem Zweck gezüchtet oder importiert?
Quetzal: Weder noch, denn tatsächlich wurden Falken nur selten getötet, mumifiziert und den Toten als Grabbeilagen mitgegeben. Wahrheitlich herrschte im alten Ägypten ein reger Falken-Mumifizierungsschwindel, der darauf beruhte, dass Falken-Mumifizierungsformen in grossen Massen hergestellt wurden, die jedoch keine Falken, sondern Tierknochen, wie z.B. Kuhknochen usw., enthielten. Es wurden viele Tausende solcher falschen Falken-Mumifizierungen hergestellt, die zur damaligen Zeit für hohe Preise veräussert wurden. In diesen Schwindel- und Betrugshandel waren vielfach Priester verstrickt, die sich dadurch grosse Vermögen ergaunerten.