Telephonische Frage

Telephonische Frage

(Beim Telephongespräch in den wichtigsten Punkten kurz notiert) Sie schreiben in Ihren Bulletins immer, dass die Schweiz ein freies Land sei, warum tun Sie das? Es ist doch so, dass es auch in unserem unfreien und verkrachten Land von Gesetzen und Diktatur nur so wimmelt und dass man überall dauernd von den Behörden, dem Militär, der Polizei und von den lästigen Religionen kontrolliert und von deren Spitzeln verfolgt wird und froh sein muss, dass man nicht hinter schwedische Gardinen gebracht wird. Ich mache täglich so meine Erfahrungen und weiss, dass ich nicht phantasiere und Angst davor haben muss, dass ich von allen denen umgebracht werden kann, die mich verfolgen. Besonders die, die ­Religionen angehören und nur das Morden im Sinn haben, sind die schlimmsten Verrückten, weshalb ich sie Religionsverrückte nenne. Es spielt keine Rolle, zu welchen Religionen sie gehören und aus ­welchen Ländern sie kommen, aber besonders sind es die Juden und Moslems, die ich alle nicht leiden mag und auch Angst vor ihnen habe. Ich hasse sie ebenso alle wie die Polizei, die Behörden und das Militär. Es ist mir ein Rätsel, warum Sie alle diese immer verteidigen und in Schutz nehmen.

F. K., Schweiz (Anschrift bekannt)

Antwort

Ausnahmsweise will ich auch in diesem Bulletin nochmals eine Antwort an Sie richten, weil Sie offenbar nach drei Telephonaten noch immer nicht begriffen haben, dass Sie umgehend psychiatrischer Hilfe bedürfen. Es ist leidig für mich, dass ich Ihre Anrufe noch in dieser Weise, eben in einem Bulletin, zur Sprache bringen muss, weil Sie darauf bestehen und Sie meine Meinung auch offen schriftlich haben wollen, wobei ich jedoch nicht gewillt bin, dies korrespondenzmässig zu tun. Folglich behandle ich das Telephongespräch mit Ihnen als offene telephonische Frage nochmals, die ich Ihrem telephonischen Begehr gemäss kurz notierte und formulierte, obwohl ich Ihnen schon mehrmals klar und deutlich erklärt habe, was ich zu all dem zu sagen hatte, was Sie mir dargelegt haben. Was Sie mir am Telephon gesagt haben, dazu kann ich nur meine Ihnen nahegelegte Meinung nochmals wiederholen, eben dass das Ganze mit der Überwachung durch die Behörden, das Militär, die Polizei und durch Religionsgläubige sowie durch Spitzel mit Sicherheit nicht so ist, wie Sie annehmen und behaupten. Ihre mir gegenüber gemachten feindseligen Äusserungen gegen die Schweiz, die Polizei, das Militär sowie die Religionsgläubigen finde ich äusserst bedenklich, strafbar dumm, aufwieglerisch und schändlich, weshalb ich sie nicht nennen will. Meines Erachtens sind Sie effectiv ein sehr schwerer Fall für einen guten Psychiater, denn ohne Zweifel leiden Sie nicht nur unter einem sehr tiefgreifenden Verfolgungswahn, der mit einem psychopathisch-wahnmässig-paranoiden Hass vermischt ist, wie ich Ihnen schon am Telephon erklärte, sondern auch an krankhaft dummen Ansichten, Meinungen und weiteren wahn­mässigen Einbildungen wie auch an einem abgrundtiefen Verfolgungswahn. Begeben Sie sich also so schnell wie möglich in psychiatrische Behandlung, um Ihre diversen Wahngebilde behandeln zu lassen, damit Sie diese loswerden, ehe daraus noch Schlimmeres entsteht. Meines Erachtens sind Sie nämlich in Ihren Wahnvorstellungen bereits ein Fall von Gefahr für die Gesellschaft.

Sicher ist auch in der Schweiz nicht alles Gold, was glänzt, da stimme ich Ihnen zu, doch das mit dem Kontrollieren und Bespitzeln durch Behörden, das Militär, die Polizei und Religionen gehört mit Bestimmtheit nicht zu dem, was nicht glänzt, denn das Ganze beruht nur in Ihrer psychopathisch-wahnmässigen Einbildung. In Wahrheit ist die Schweiz wirklich ein freies Land, und Sie als noch verhältnismässig junger Mann – wie auch alle Menschen, die in der Schweiz leben können, mit oder ohne Schweizerbürgerrecht, und ganz egal ob sie Christen, Juden, Moslems, Hindus, Buddhisten oder sonstig Religionsgläubige sind – dürfen sich glücklich schätzen, in der Schweiz in einem neutralen Staat eine grosse Sicherheit geniessen zu können, in dem wirklich Freiheit und Frieden und gar eine gute Teildemokratie herrschen, wie das sonst nirgendswo in einem anderen Land auf dieser Welt gegeben und möglich ist. Also ­können alle Menschen, die in der Schweiz leben dürfen – also auch Sie – glücklich und zufrieden sein. Dabei ist es völlig egal, ob es sich bei all diesen Menschen um Zugewanderte, Eingebürgerte oder ­gebürtige Einheimische und um Angehörige irgendwelcher Religionen handelt. Und wenn Sie speziell die Juden und Mosleme ansprechen, dann darf ich Ihnen versichern, dass auch diese Menschen sind, die als solche behandelt werden wollen und umfänglich das Recht haben, leben zu dürfen und Familien, Freunde, Bekannte, Arbeit und ein Lebensauskommen zu haben. Auch wenn sie einem ihnen eigenen Glauben anhängen, sind sie menschliche Wesen mit allen ihnen menschlich zuzugestehenden Rechten, Pflichten und Werten usw. Sie sind als Menschen soviel wert, wie Sie selbst, auch wenn Sie diese ­hassen und in unberechtigter Angst vor ihnen leben. Und alle diese Juden- und Moslemgläubigen, wie auch die Christen, Buddhisten, Hindus und Konfuziusgläubigen usw., die rechtens hier in der Schweiz leben und arbeiten, sollten Sie als Ihre Mitmenschen sehen und sie auch als solche bewerten. Alle dürfen und können sie hier alle Vorteile einer wirklichen Freiheit und eines wahren Friedens sowie eine gesunde staatliche Ordnung geniessen, wie auch Sie, F.K., der Sie froh sein können, hier in diesem freien Land leben zu dürfen, und zwar ohne dass Sie infolge Ihres Verfolgungswahnes und Ihres Hasses gegen die Polizei und Behörden, das Militär, die Juden und Moslems sowie alle Religionsgläubigen überhaupt hinter Gitter gebracht werden, wie das in anderen Staaten wohl geschehen würde.