Wir von der FIGU distanzieren uns von ‹Charlie›!

Neben dem allgemeinen Boulevard-Tenor werden vereinzelt auch Leserbriefe oder Gastkommentare abgedruckt, die etwas Abstand von diesem euphorisch-dummen Geheul nehmen, deren Schreiber sich jedoch auch nicht getrauen, klipp und klar zu sagen, was Sache ist. Zwei der Gastkommentare möchte ich trotzdem erwähnen. Der erste Gastkommentar, abgedruckt in der NZZ vom 13. Januar 2015, trägt den Titel ‹Mit Zauberlehrlingen in einem Boot›; Untertitel: ‹Es steht ausser Frage, auf welcher Seite wir kämpfen, wenn wir zwischen dem Zeichenstift und dem Gewehr wählen müssen. Aber es gibt bessere Schlachtfelder als das Recht auf religiösen Spott›, von Thomas Maissen, Direktor am Deutschen Historischen Institut Paris. (Wem die Geschichte des Zauberlehrlings fremd ist, findet unter folgendem Link Information: http://de.wikipedia.org/wiki/Der_Zauberlehrling) Unter anderem schreibt Thomas Maissen:

… Viel mehr als (heutzutage) bei uns ist es in vielen muslimischen Ländern die gemeinsame Religion, die sozialen Zusammenhalt schafft. Entsprechend empfindlich reagieren die Gläubigen (auch die friedfertigen), wenn das tangiert wird, was sie als heilig ansehen. Wenn man diese Empfindlichkeit respektiert, dann ist dies nicht Nachgiebigkeit gegen blutige Erpressung. Satire muss korrupten Religions institutionen, bigotten Klerikern oder fanatischen Gläubigen schonungslos den Spiegel vorhalten. Zu diesem Zweck braucht sie aber religiöse Symbole oder Figuren wie Jesus oder Mohammed nicht zu verspotten. Sie muss denen, die sich verletzt fühlen könnten, nicht zumuten, dass sie sich nicht verletzt fühlen dürfen. Selbst wer kein religiöses Gehör mehr hat, weiss, dass es für uns alle einen Ort gibt, wo der Spass aufhört. Aber dieser Ort ist nicht überall derselbe. Im Westen finden wir Witze über den Holocaust nicht lustig, Antirassismusgesetze sind ein Ausdruck dieser spezifischen, historisch gewachsenen Kultur. ...

Der ganze Text ist nachzulesen unter dem Link:
http://www.nzz.ch/meinung/debatte/mit-zauberlehrlingen-in-einem-boot-1.18459682.