Der NSU-Prozess

Da bewegt sich ein mordendes und brandschatzendes Trio durch die Deutsche Republik, und niemand scheint sie stoppen zu können, ausser Väterchen Zufall. Alle behördlichen Möglichkeiten zur Erkennung und Abwendung solcher Gefahren, alle rechtlichen Institutionen haben in dieser Angelegenheit, wen wundert es, vollkommen versagt. Wenn Behörden und staatliche Institutionen so zuverlässig sind wie die Wettervorhersagen und man scheinbar aus den Fischinnereien ein Täterprofil erstellt, mit sogenannten V-Leuten, die man vor dem Kino oder an der Pommes-Bude um die Ecke rekrutiert hat und mit denen man mögliche kriminelle Gruppierungen infiltrieren und bespitzeln möchte, darf sich keiner wundern, wenn das nach hinten losgeht. Aus etwas, das so faul ist und übel riecht wie Gülle, kann man einfach keine Sahnetorte machen.
Vielleicht sollte unser Rechtssystem in Zukunft mit zuverlässigeren V-Leuten arbeiten, z.B. Hooligans, Drogenabhängigen, Zuhältern oder den Hells Angels? Kritik an all den Vorgängen sind völlig fehl am Platz und nicht nachvollziehbar. Schliesslich haben die Behörden wirklich alles unternommen, um Herr der Lage zu werden. V-Leute sind immer gut und ein Schritt in die richtige Richtung. Ein Staat, der Moral und Wertmassstäbe unter bestimmten Voraussetzungen für ein höheres Ziel neutralisiert, z.B. für die Terrorbekämpfung, dem kann man nur dankbar sein. Unsere Rechtstaatlichkeit ist schon längst zu einer Bauruine verfallen, ähnlich dem BER-Flughafen, nur haben wir es noch nicht bemerkt. Wenn wir alle wüssten, was da in unseren rechtsstaatlichen Systemen im Kampf gegen die angebliche Bedrohung von aussen noch für Müllverwertungskonzepte und seltsame Anwendungen Verwendung finden, und wie oft man dabei eher in die Toilettenschüssel gegriffen hat, als wirkliche Resultate zu erzielen, dann würden wir wahrscheinlich all diese behördlichen Bermudadreiecke schliessen.

Jetzt kommt aber das Beste vom Kuchen. Da sind zwei junge Männer, die für ihr persönlich degeneriertes Wertesystem einfach so zum Spass Menschen ermorden, darin auch noch von wer weiss woher Unterstützung finden und zusätzlich von einer jungen Frau begleitet werden, die über Jahre mit ihnen zusammenlebt und angeblich von allem nichts gewusst hat. Also, sie ist quasi auf einer Art Reinigungsmission mit einem Killerduo unterwegs gewesen, und ihre Hauptaufgabe war, jeden Abend fein für sie zu kochen, damit sie wieder zu Kräften kamen und brandschatzend ihrem Tötungshobby nachgehen konnten. Natürlich hat sie bei all dem Putzen und Kochen gar keine Zeit gehabt, davon etwas mitzubekommen. Sie ist eher ein Opfer der Umstände, denn jedem von uns würde es nicht anders ergehen. Es ist auch völlig normal, dass man über Jahre mit Menschen zusammenlebt, übers Wetter, Kinderkriegen und über Kochgerichte redet, ohne zu wissen, dass man zwei Massenmördern und Tötungsmaschinen gegenübersitzt.