Neun weitverbreitete Vorurteile und falsche Meinungen ...

... bezüglich der Überbevölkerung

Immer dann, wenn der Mensch ein Problem nicht versteht oder etwas nicht wahrhaben will, schiebt er es in die Zukunft oder auf andere Menschen ab, oder er kehrt es unter den Teppich. Im Zuge der Dresdner Überbevölkerungsinfostände sind wir immer wieder auf bestimmte Meinungen und Vorurteile gestossen, die in diesem Artikel vorgestellt und entkräftet werden.

1. Unvernünftige Behauptung: «Die Welt ist nicht überbevölkert und verträgt locker 20 Milliarden Menschen!»

Wahrheit ist:
Die planetenmässige, naturgerechte Anzahl Menschen, die der Planet Erde problemlos zu tragen imstande ist, beträgt 529 Millionen, wobei sie bis rund 1,5 Milliarden noch im Bereich des Erträglichen liegen würde, sozusagen als zeitlich begrenzten Toleranzbereich ohne gravierende negative Folgen. Mit derzeit über 8,4 Milliarden Menschen hat die Menschheit diesen Toleranzbereich weit hinter sich gelassen und also gewaltig überschritten. Die Zahl 529 Millionen Menschen lässt sich errechnen aus der landwirtschaftlich nutzbaren Fläche von rund 44 Millionen km2, die pro 1 km2 nachhaltiges Wirtschaften und den notwendigen Freiraum für 12 Menschen ermöglicht. Mit der überstrapazierten (Aus-)Nutzung der Landwirtschaftsflächen durch Intensivagrobewirtschaftung oder der Schaffung neuer Flächen durch Waldrodung können freilich mehr als 500 Millionen Menschen versorgt werden. Es fragt sich nur, um welchen Preis, denn anderweitig entstehen Desertionen anderer bis anhin fruchtbarer Bodenflächen. Der Einsatz beispielsweise des Phosphatdüngers lässt bestimmte Pflanzen besser wachsen. Auf Dauer werden so die Böden aber ausgelaugt, degradiert und mit Uran kontaminiert (jedes Jahr mit etlichen Tonnen), wie auch auf lange Sicht das Grundwasser verseucht wird. Der intensive Einsatz künstlicher Bewässerung lässt Böden versalzen und schädigt die Wasserquellen, die unter Umständen einfach zurückgehen oder ganz versiegen. In den Tropen geht der Landwirtschaft, die auf den nährstoffarmen Böden kaum länger als drei Jahre betrieben werden kann, eine Regenwaldabfackelung unvorstellbaren Ausmasses voraus. So werden, nebst der Versiegelung von Böden mit Beton und durch Städtebau etc., die negativen Auswirkungen falscher Bodennutzung infolge Ressourcenraubbau usw. sowie durch die daraus entstehende Umweltvernichtung sicher nicht zu einem Anwachsen der Versorgungsmöglichkeiten des Menschen führen. Gegenteilig entstehen stetig mehr Probleme, die tendenziell ansteigen, wie z.B. Trinkwasser- und Lebensmittelknappheit. Hinzu kommen noch durch den Klimawandel (Dürren, Kälteeinbrüche, Unwetter und Überschwemmungen etc.) hervorgerufene Schwankungen bei der Versorgungssicherheit. Der steigende Energiebedarf ist gegenwärtig noch erheblich mit einem Anstieg des CO2 und anderer Klimagase verbunden, ganz zu schweigen davon, dass 20 Milliarden Menschen mehr CO2 produzieren würden, als dies mehr als 8,4 Milliarden bereits tun. Daraus ist für jeden vernunftbegabten Menschen ersichtlich, dass 20 Milliarden Menschen den ohnehin schon gebeutelten Planeten weiter und wohl endgültig zu Schanden machen würden. Allein die gegenwärtige Natursituation erfordert eine Umkehr und ein Weggehen vom fatalen Wachstum der Erdbevölkerung, deren Reduzierung durch eine weltweite Geburtenkontrolle dringend vonnöten wäre.