Leserfrage zum Propheten Mohammed


Diesem Desiderat wurde durch folgenden raffinierten Kunstgriff abgeholfen: Im Nahen Osten war es seinerzeit Usus, das syrisch-aramäische Gerundivum ‹Mahmet› (‹Der zu Preisende›) als Epitheton für Jesus zu verwenden – dies taten zunächst auch die arabischen Herrscher des 7. und 8. Jahrhunderts, wobei die arabisierte Form von ‹Mahmet› ‹Muhammad› lautete.
Frühester, aber beileibe nicht einziger Beleg hierfür ist eine Münze aus dem Jahre 687, auf der Jesus ganz explizit als ‹muhammadun rasul allah› (‹Der zu preisende Gesandte Gottes›) bezeichnet wird. Im weiteren Verlauf wurde dieses christologische Prädikat dann aber aus seinem Bezug zu Jesus gelöst und auf eine arabische Phantasiegestalt übertragen, eben den Propheten ‹Mohammed›, den angeblichen Begründer des Islam.

Mohammed hat niemals gelebt. Alle später konstruierten Viten des Propheten dienten dem Zweck, die christliche Herkunft des Islam zu verschleiern. Wer als Forscher die Historizität Mohammeds anzweifelt, gefährdet seine Anstellung, mitunter sein Leben.

Mohammed hat also niemals gelebt und alle später konstruierten Viten des Propheten wie natürlich auch die Hadithen, in denen die vermeintlichen Aussprüche des Religionsstifters überliefert sind, dienten zuallererst dem Zweck, seine fehlende Historizität und die christliche Herkunft des Islam zu verschleiern.
Der Befund, dass die islamischen Texte nicht als Geschichtsquelle taugen, weil sie keine Berichte über tatsächliche historische Ereignisse enthalten, sondern zielgerichtet in die Welt gesetzte Mythen, wurde durch die Inarah-Forscher in diversen Monographien sowie fünf umfangreichen Aufsatzbänden mit vielerlei Beispielen untermauert. Dennoch scheiden sich an ihm die Geister. Kritiker der InarahGruppe, wie die Berliner Islamwissenschaftlerin Angelika Neuwirth und ihr Adlatus Michael Marx, halten beflissen an den widerlegten muslimischen Fiktionen fest und verbreiten zugleich die Botschaft, dass es moralisch verwerflich, fachlich unangemessen und politisch unklug sei, dem Islam konsequent mit historisch-kritischen Methoden zu Leibe zu rücken. Deshalb steht ihr auf 18 Jahre angelegtes Corpus-Coranicum-Projekt, in dessen Verlauf eine Edition der wichtigsten Koran-Handschriften des 1. Jahrhunderts der islamischen Zeitrechnung entstehen soll, unter einem ganz expliziten Vorbehalt: Quellenkritisches Vorgehen dürfe niemals dazu führen, dass dem Islam die theologische und kulturelle Eigenständigkeit abgesprochen werde.
In Kenntnis der Positionen der beiden Seiten fällt es nicht schwer zu erraten, welche Partei für wert befunden wurde, Gelder der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG) zu erhalten: das ergebnisoffen arbeitende Inarah-Team oder die einer dogmatischen Islamophilie verfallene Corpus-CoranicumTruppe! Natürlich die letztere, was die bohrende Frage aufwirft, seit wann es eigentlich zu den Aufgaben eines säkularen Staates gehört, Forschungen zu finanzieren, welche unter dem strikten Primat der religiösen Unbedenklichkeit stehen.