Der christliche ‹Schöpfergott› und die weibliche Scham

… einige verschwiegene Gedanken zu einem frömmlerischen und niederträchtigen Widerspruch der christlichen Kultreligion, ihrer Kirchen und Sekten

Im schützenden Schoss des femininen Körpers bezeugt die Scham, als Sinnbild höchster Sinnlichkeit und Schönheit weiblicher Vollendung, die lebengebärende Schöpfungskraft. Sie ist die Botin der gegenseitigen Vertrautheit und einer liebevollen Vereinigung zweier gleich- oder gegengeschlechtlicher Menschen. Als Wurzel neuen Lebens spiegelt sie die hehren Werte und Prinzipien der schöpferischen Evolution wider. Selbst im Buch der Weisheit, OM, findet der weibliche Cunnus mehrfach eine Erwähnung:

OM, Kanon 32
Vers 512: Weisheit und Wissen und Liebe sind des Menschen grösste Schönheit, wie ein geheim verwahrter Schatz, wie der verdeckte Busen und Körper und die enthaarte Scham des Weibes.
Vers 730: Wer die Buchstaben in gewählter Form und in gerader Linie zu schreiben vermag, der gilt als gewandter Schreiber, gleichsam der Mann als gewandter Gatte gilt, der die Scham des Weibes zum Liebeserguss bringt.

Dem unerbetenen Blick verborgen und vor schmerzlicher Verletzbarkeit geschützt, ruht in der weiblichen Scham die Quelle ihrer stärksten Sinneslust, so nämlich jene filigrane Knospe höchsten Lustgewinns, deren
Bezeichnung in der altgriechischen Mythologie ihre Herkunft findet. Klytoris war eine Geliebte des Zeus, der er sich in der Gestalt einer Ameise näherte und sie schwängerte. Das Buch OM beschreibt weiter:

OM, Kanon 32
Vers 219: Wie der Fluss aus der Quelle entspringt und über den Wasserfall fällt, um ins Meer zu münden, so entquirlen aus den Lippen des lieben Weibes Worte der Sanftheit, fliessen hinab über seine Brüste und sammeln sich an der unbehaarten Scham durch die sanfte Liebkosung des Mannes, gleichsam die Schöpfung Gesetze und Gebote gab, diese in alles Leben einsetzte, wodurch alles leben und gedeihen kann.
Vers 329: Die Lippen der Weiber, die lieblichen Brüste, die enthaarte Scham und der Körper des Weibes sind dem rechtschaffenen Manne ein Tempel der Ehre, der Anmut, des Respekts, der Freude und der Erholung, und die Gefühle und Gedanken und Worte der Weiber sind ihm Achtung und Gleichwertigkeit zu den seinen.

Entgegen der schöpferischen Ehrwürdigkeit und Ehrerbietung gegenüber dem Weib und seiner Scham als ‹Wurzel des Lebens› wurde und wird diese von den fundamentalistischen und wahngläubigen Christenmenschen als Teufelswerk diffamiert und degradiert. Mit der fortschreitenden Ausbreitung des Christentums, dessen Kirchen und Sekten, entstand auch ein gestörtes und verworrenes Verhältnis zur weiblichen Sinnlichkeit. Als Trägerin der hochsensiblen Liebesknospe wurde das Weib auf dem Höhepunkt der wahngläubigen Ausartungen und kultreligiösen Irrlehren zur personifizierten Verderbtheit und Sünde degradiert und von vielen mittelalterlichen und gegenwärtigen Theologen sogar des Menschseins enthoben. Während Jahrhunderten haben klerikale Fanatiker und wahngläubige Wirrköpfe die Angst vor der weiblichen Vagina gezielt geschürt. Dieses Wunderwerk der schöpferisch-natürlichen Schöpfung wurde nicht mehr als das ‹Tor des Lebens›, sondern in späterer Zeit und in Anlehnung an das Höllentor, sogar mit der Metapher ‹Vagina dentata›, also als ‹gezahnte Vagina› bezeichnet. Die Verstümmelung der weiblichen Genitalien, bzw. die teilweise oder vollständige Entfernung der Klitoris, ist selbst in der gegenwärtigen Neuzeit noch immer eine verbreitete Praktik. Immerhin haben sich der römisch-katholische Klerus und das Christentum stets von dieser Ausartung distanziert, doch sind in Ländern wie Ägypten, Mali und Somalia über 90 Prozent der Frauen von der Beschneidung betroffen. Mit flammenden Ermahnungen wurde die unhaltbare biblische Sage der Vertreibung aus dem Paradies, infolge des angeblich sündigen Verhaltens Evas, sowie der Mythos einer lasterhaften Weiblichkeit von der scheinheiligen und lüsternen Geistlichkeit während Jahrhunderten in die abergläubische und eingeschüchterte Menschenmenge geschmettert. In missionarischem Eifer wurden die Männer in fanatischen Predigten vor den Gefahren eines Kontaktes mit den vermeintlich sündhaften Weibern, als Quelle der triebhaften Versuchung, gewarnt und eingeschüchtert. Alleine durch die Existenz seiner Scham, und somit auch seiner Klitoris, wurde das Weib in offizieller Form von den kirchlichen Schergen unschuldig kriminalisiert und geächtet. Hinter hohen Klostermauern und in unterirdischen Verliessen wurde es jedoch wegen seiner sinnlichen Vorzüge und der reizvollen Weiblichkeit weiterhin rücksichtslos missbraucht, ausgebeutet und vergewaltigt. Die offene Unterdrückung des weiblichen Geschlechts wurde vor allem von der römisch-katholischen Kirche grundlegend organisiert und instrumentalisiert. Der eigene Zerfall von Anstand und Tugend sowie die Legalisierung zum Missbrauch des weiblichen Geschlechts wurden von den klerikalen Schergen, im Schutz der klösterlichen Anonymität, oftmals als Übergriff teuflischer Arglist auf die eigene Person entschuldigt. Diese kriminellen Übergriffe, die ausgelebte Lasterhaftigkeit und Unkeuschheit, waren in der priesterlichen Hierarchie mit absoluter Sicherheit bekannt und wurden von allen Instanzen zum eigenen Vorteil geduldet und geheimgehalten. Zahlreiche Theologen, wie z.B. Sicardus von Cremona, Johannes Teutonicus oder Guido de Baysio und deren zweifelhafte Auslegungen der biblischen Lehren, begründeten die Minderwertigkeit des Weibes. Sie stützten sich auch auf folgend aufgeführte Passagen aus dem Neuen Testament, deren viele weitere noch aufzuzählen wären: