Gegen Wut, Angst und Ohnmacht, ...

Zur Wiederholung: Den Zustand der Psyche kreieren wir durch unsere Gedanken und den daraus resultierenden Gefühlen, und die Psyche wiederum ist ein Produkt der Gedanken und Gefühle und zudem ein wichtiges Glied der Psychoneuroimmunologie. Konkret heisst dies, dass das Immunsystem – über die Psyche – ganz direkt von unserem Denken und den daraus resultierenden Gefühlen beeinflusst wird. Sie ahnen es sicher schon; die Immunfunktionen stärken wir mit aufbauenden Gedanken und Gefühlen (die Gedanken und Gefühle als mächtige Helfer!), aber ebenso schwächen wir sie mit destruktivem Denken und entsprechenden Gefühlen. In der Literatur findet sich sogar der Hinweis, dass übermässiger Egoismus zu Autoimmunreaktionen führen kann, das heisst, überschiessende Reaktionen des Immunsystems gegen körpereigenes Gewebe ergeben heftige Entzündungsreaktionen und schädigen in der Folge das betroffene Organ.

Eggetsberger beschreibt den Vorgang, wie sich Gefühle körperlich auswirken, auf diese Weise: «Den Neurowissenschaftlern gelang es in den letzten Jahren, die körperliche Natur der Gefühle nachzuweisen. Sie haben herausgefunden, dass Gefühle sogenannte Neuropeptide mit den Zellrezeptoren der Zellwand verbinden. Sobald diese Informationsbausteine an den Zellrezeptoren andocken, werden die entsprechenden Informationen an die jeweilige Zelle weitergegeben. So wird nicht nur die Funktion einzelner Zellen, einzelner Organe direkt, sondern auch die Regeneration und die Reproduktion – also die Erneuerung der Zellen – und die Gesundheit des ganzen Körpers nachhaltig beeinflusst. Durch die Wahrnehmung von Gefühlen, wie Angst, Wut, Ärger oder aber Freude und Glück, kann unser Körper krank oder gesund gemacht werden. Wird über die Neuropeptide das Gefühl Wut an die Zellen weitergegeben, führt das dazu, dass sich Zellen viel zu schnell teilen und dabei Duplikationsfehler gemacht werden. Auf die Dauer können solche Zellen entarten. Jeder von uns erlebt die Gefühle körperlich. Wir sollten daher nachdenken, wie unsere Gefühle, vor allem die negativen, auf unsere Zellebene und somit auf unsere Organe einwirken können …»

Diese Erklärungen bringen mir interessante Informationen zur Beantwortung meiner Fragen, wie die Gefühle entstehen und weshalb negative Gefühle und Emotionen, wie Wut, Zorn und Hass usw., den Menschen so sehr schwächen und krank machen. Mit einer umfassenden Antwort auf die Frage, wo unsere Gefühle entstehen, könnten Bücher gefüllt werden, denn das Entstehen der Gefühle im Menschen ist ein äusserst komplexes und vielfältiges Geschehen. So kann ich hier nur in vereinfachter Form darauf eingehen.
Wichtige Funktionen zur Entstehung der Gefühle laufen im limbischen Gehirn ab, es liegt in den tiefsten Schichten des menschlichen Gehirns. Das limbische Gehirn, als Funktionseinheit bestehend aus verschiedenen Modulen, funktioniert wie ein Kommandoposten. Es erhält andauernd Informationen aus unterschiedlichen Körperbereichen und reagiert darauf entsprechend, indem es das physiologische Gleichgewicht kontrolliert.