Gegen Wut, Angst und Ohnmacht, ...

Noch immer geht mir der Satz durch den Kopf: «Wen die Götter vernichten wollen, den machen sie zuerst zornig», und das treibt mich in meinem Forschen und Streben weiter. Soviel ist mir klar; ich wurde wütend und zornig aufgrund meiner Gedanken über die ‹unerträglichen Dinge auf dieser Welt›. Warum aber ist der Mensch vernichtbar, wenn er zornig ist? Die Erfahrung, dass negative Gefühle uns schwächen, haben wir alle sicher schon gemacht und am eigenen Leib erfahren, wie es sich anfühlt, von negativen Gefühlen gepeinigt zu werden. Wie viel angenehmer dagegen sind die Auswirkungen von positiven Gefühlen; notabene – auch das wissen wir alle! Welche Vorgänge liegen aber diesen Auswirkungen im menschlichen
Organismus zu Grunde? Was passiert, wenn wir unseren Zorn nach aussen explodieren lassen, wir den Ärger in uns hineinfressen oder wenn unsere Gereiztheit untergründig und im geheimen brodelt? «Gedanken und deren Gefühle, wenn sie in ihrem Ursprung betrachtet werden, sind wahrheitlich nur eine Mischung aus Chemikalien und elektrischen Schaltkreisen im Gehirn. Diese entwickeln sich ständig neu und verändern sich. So kommt es auch, dass jene Hirnregionen, welche mit der Heilung durch Gedanken und Gefühle zusammenhängen, dementsprechend stimuliert werden …»
Diese Worte stehen im FIGU-Sonder-Bulletin Nr. 55, im Artikel mit dem Titel ‹Die tödliche Macht der Gedanken und Gefühle» von ‹Billy› Eduard Albert Meier.

Die Bestätigung der Tatsache, dass Gedanken und Gefühle aus einer Mischung aus Chemikalien und elektrischen Schaltkreisen im Gehirn bestehen, findet sich auch in einem neueren interdisziplinären Forschungsgebiet, der Psychoneuroimmunologie (PNI). Sie beschäftigt sich mit der Wechselwirkung des Nervensystems, des Hormonsystems und des Immunsystems. Bereits bekannt ist, dass Botenstoffe des Nervensystems auf das Immunsystem und Botenstoffe des Immunsystems auf das Nervensystem wirken. Als Schnittstellen der Regelkreise im Gehirn werden die Hirnanhangdrüse, die Nebennieren und die Immunzellen erwähnt. Beispielsweise besitzen Neuropeptide die Eigenschaft, an die Immunzellen anzudocken und unter anderem die Geschwindigkeit wie auch die Bewegungsrichtung von Makrophagen zu beeinflussen. (Neuropeptide sind Peptide, aus Aminosäuren bestehend, die als Botenstoffe von Nervenzellen freigesetzt werden. Als Hormone [Peptidhormone] erreichen sie die Zielzellen über die Blutbahn. Ihre Aufgabe besteht darin, Neurotransmitter [Nervenbotenstoffe] zu unterstützen oder zu hemmen. Es sind bisher über 100 verschiedene Neuropeptide bekannt, zum Beispiel die Endorphine als körpereigene Opiate, die Wahrnehmungen wie Schmerz oder Hunger regeln.) Makrophagen gehören zu den Fresszellen (Phagozyten) und dienen zur Beseitigung von Mikroorganismen, das heisst von Krankheitserregern. Durch diese Grundlagen werden Erklärungen möglich, weshalb psychische Prozesse sich nachweisbar auf körperliche, also somatische Funktionen auswirken; diese Lehre wird daher Psychosomatik genannt. Bei der Psychoneuroimmunologie steht die Wirkung der Psyche auf das Immunsystem im Mittelpunkt. Zum Beispiel wird erforscht, weshalb übermässiger Stress und übermässige Angst Immunfaktoren negativ beeinflussen können. Durch die negativ beeinträchtigten Immunfaktoren steigt die Infektionsanfälligkeit, damit wird die Entstehung oder Verschlechterung einer Krankheit begünstigt. In der Folge kann das geschwächte Immunsystem die Krankheitserreger nicht mehr ausreichend beseitigen. Die Forscher nennen diesen Zustand des Immunsystems ein ‹Open-Window-Phänomen›. Dieser Immunsystemzustand von ‹Tür und Tor offen› beinhaltet drastische Auswirkungen auf unsere Gesundheit!