AKW-Fukushima-Katastrophe

Das am 11. März 2011 stattgefundene heftige Seebeben, dessen Epizentrum ca. 100 Kilometer von der japanischen Ostküste entfernt im Pazifischen Ozean war, wird offiziell als Tohoku-Beben bezeichnet. Das Beben löste einen folgenschweren Tsunami mit bis zu 23 Meter hohen Wellen sowie starke Erdbeben auf dem japanischen Festland aus, und es wird mit Sicherheit für sehr lange Zeit im kollektiven Gedächtnis der irdischen Menschheit, insbesondere in dem der japanischen Bevölkerung, haftenbleiben und Einzug halten in die irdischen Geschichtsbücher. Dieses ungeheuer starke Seebeben der Stärke 9,0 gemäss der nach oben offenen Richterskala und die daraus resultierenden heftigen Landbeben und Nachbeben sowie die gewaltigen Wassermassen des Tsunami richteten ungeheure Zerstörungen im Umfeld der japanischen Nordostküste an. Die wilden, reissenden Wasser des Tsunami weiteten sich aufgrund der Landbeben bis tief ins Landesinnere aus. Weit über 300 000 Menschen haben ihre Häuser und ihr gesamtes Hab und Gut verloren, wie auch mit grosser Wahrscheinlichkeit weit über 25 000 Menschen durch die katastrophalen Folgen ihr Leben einbüssen mussten. Durch die elementaren Kräfte des Bebens und des folgenden Tsunamis wurden nicht nur weite Landstriche verwüstet und viele Städte, Dörfer und Siedlungen buchstäblich dem Erdboden gleichgemacht, sondern es wurden ebenso grosse Flächen an fruchtbarem Kulturland, an sensiblen technischen Einrichtungen, wie Chemieanlagen und Kernkraftwerke, teilweise sehr bedenklich in Mitleidenschaft gezogen. Gesamthaft wurden auf dem japanischen Festland vier Kernkraftwerke von den Auswirkungen dieser Naturkatastrophe betroffen, die aufgrund der hierfür verantwortlichen Notfallprogramme alle elf Reaktorblöcke automatisch abschalteten, die zur Zeit des Seebebens, des Tsunamis und der sich ereigneten Erdbeben in diesen vier Kraftwerken in Betrieb waren. Während bei drei der vier Atomkraftwerke die entstandenen Schäden bzw. Störungen innerhalb weniger Tage unter Kontrolle gebracht und diese im sogenannt ‹kalten Zustand› abgeschaltet werden konnten, wurden im vierten AKW ‹Fukushima Daiichi›, das auch als Fukushima I bezeichnet wird und als leistungsstärkstes dieser vier Kraftwerke galt, durch den gewaltigen Tsunami erhebliche Zerstörungen hervorgerufen. Die Folgen waren, dass alle relevanten Reaktorkühlsysteme beschädigt wurden und ausgefallen sind. Die drei Reaktoren, die sich zu diesem Zeitpunkt im Fukushima-AKW in Betrieb befanden, erhitzten sich aufgrund fehlender Kühlung immer weiter – trotz Notabschaltung –, was zwangsläufig zu Explosionen usw. führte, die weitere massive Zerstörungen und Beschädigungen an den Anlagen verursachten. Dadurch konnten grosse und gefährliche Mengen Strahlung aus den verschiedenen Reaktoren austreten. Leider führte dies zu einer radioaktiven Verstrahlung der umliegenden Gebiete und zu einer radioaktiven Kontaminierung der Luft, des Wassers und verschiedener pflanzlicher Nahrungsmittel in der näheren und weiteren Umgebung. Das entsprach einem tragischen Prozess, der auch zwei Wochen nach den katastrophalen Ereignissen des Seebebens und des Tsunamis unvermindert und ohne absehbares Ende anhielt und zu einer ersten behördlich angeordneten Evakuierung der in diesem Gebiet lebenden Menschen im Umkreis von 20 Kilometer führte.