Diktaturen und Despoten

Als 22jähriger sandte der junge Eduard im Februar 1959 einen prophetischen Text zur Veröffentlichung an die Redaktion der Zeitung ‹Limmattaler Tagblatt›. Er trägt den Titel «Der Mensch der Erde hält nichts von wahrheitlichen Prophezeiungen und Voraussagen». In seiner gesamten Fassung ist er auf der Webseite der FIGU zu finden. Der Artikel wird erwähnt im 475. Kontaktgespräch vom Mittwoch, 26. November 2008, 14.16 h. Zum Thema Despotismus findet sich darin folgende Passage:

… Und erheben die Völker ihre Stimmen, dann werden sie nicht gehört, denn der Entscheid über Leben und Tod der Menschheit sowie in bezug auf Zerstörung, Vernichtung, Folter, Vergewaltigung sowie Mord und Totschlag liegt, wie seit alters her, auch in kommender Zeit allein in den bluttriefenden Händen einiger skrupelloser Machthaber, Despoten und Menschheitsverbrecher. Diese sind es, die laufend mit Drohungen, Vertragsbrüchen, Selbstherrlichkeiten, religiösem Wahn und mit Ultimaten die Welt an den Rand des Krieges oder tatsächlich in den Krieg bringen. In ihrem Eroberungs- oder Rachewahn vermögen sie – wie seit alters her – nicht zu beurteilen, dass das Leben vieler Menschen und gar ganzer Völker auf alle Zeiten hinaus ausgelöscht wird. Genau das bahnt sich bereits an und wird in wenigen Jahrzehnten schreckliche Wirklichkeit werden und sich weit ins Dritte Jahrtausend hineintragen. …
… Leider wird es noch sehr lange dauern, bis die schlimmen Despoten, skrupellosen Machthaber und Menschheitsverbrecher nicht mehr an die Macht kommen, so die kommende Zeit noch voll von ihnen sein wird, folglich bösartige und mörderische Kriege noch lange ihren Tribut fordern und auch die nächsten 50 Jahre stark davon gezeichnet sein werden, während der Zeit auch viele Ländernamen geändert werden. So wird der Balkan ebenso davon betroffen sein wie der Hindukusch, wie Israel und Palästina und der Nahe Osten überhaupt, doch auch Indien und Pakistan sowie Korea und Staaten in Südamerika und Afrika werden in kommender Zeit sehr schwer durch kriegerische Konflikte gebeutelt, wobei vielfach die USA direkt oder indirekt mitmischeln. Das führt aber auch dazu, dass sich Teile von Staaten vom Mutterland absondern und eine Selbständigkeit anstreben, was vielfach zu neuen waffenbewehrten Konflikten führt, während andernorts Guerillaorganisationen gegen die Regierungen kämpfen, Hunderte und Tausende von Geiseln nehmen und viele von ihnen ermorden. Das, während Terroristen weltweit Unheil anrichten und viele Menschen zu Tode bringen, weil sie ihrer Mordlust und ihrem fanatischen, fundamentalistisch-extremen Glaubenswahn frönen und dem Wahn verfallen sind, dass die ganze Menschheit ihres Glaubens werden müsse. … Und es wird sein, dass viele Menschen aller Länder ihre Heimat fliehen und in Industriestaaten Unterschlupf suchen, wodurch sich nach und nach immer grössere Völkerwanderungen ergeben und in den Staaten ungeheure Probleme schaffen, wo sie sich niederlassen wollen. So wird eine Katastrophe der andern die Hand reichen, wie auch Kriege, Aufstände und Revolutionen, die stets mit vielen Toten und gewaltigen Zerstörungen einhergehen.

Uitikon/ZH, Dienstag, 3. Februar 1959, Eduard A. Meier