Strahlschiff-Sirren …

Sie ist weit entfernt von einem seriös fundierten Experiment und verspottet die ehrwürdigen, wissenschaftlich hochstehenden Untersuchungen anfangs der 1980er Jahre durch Lt. Col. Wendelle C. Stevens, Steve Ambrose, Jim Dilettoso, Nils Rognerud, Robin L. Shellman, Tom Welch und den Ermittler Lee Elders usw. Deren Auswertungsergebnisse bezüglich des Strahlschiff-Sirrens folgen an späterer Stelle.
Offensichtlich wird im YouTube-Video von einem krankhaft nörglerischen Dilettanten mit aller Anstrengung versucht, eine wissenschaftliche Glaubwürdigkeit seiner unhaltbaren Theorie künstlich zu produzieren. Die äusserst zweifelhafte Funktionalität der Vorführung wirkt affektiert und organisiert. Aus physikalischer Sicht wäre dennoch eine dahingehende Prüfung höchst interessant, mit welcher Geschwindigkeit der Wind eine gespannte Fischerschnur, ähnlich einer Gitarrensaite, in einen hörbaren Klang zu versetzen vermag. Es stellt sich auch die Frage, mit welcher Spannkraft die Schnur gespannt sein müsste, um mit ihr überhaupt einen Ton zu erzeugen. Ein seriös ausgebautes wissenschaftliches Experiment muss zu Beweiszwecken reproduzierbar sein und minutiös dokumentiert werden. Andernfalls handelt es sich, wie im vorliegenden Beispiel, um eine lächerliche Behauptung. Ein Experiment (von lateinisch ‹experimentum› = Versuch, Beweis, Prüfung, Probe) im Sinne der Wissenschaft ist eine methodisch angelegte Untersuchungsanordnung. Im vorliegenden ‹YouTube-Enthüllungsvideo› von ‹heroischer› Qualität fehlen jedoch jegliche messbare und verbindliche Ergebnisse. Es liegen keinerlei überprüfbare Frequenzwerte der Klänge vor, wie diese bei den Analysen des Strahlschiff-Sirrens durch namhafte Wissenschaftler gegeben sind. Ihre Existenz ist daher sehr zu bezweifeln. Ebenso fehlen die Daten und Angaben über die Grösse, den Durchmesser oder die Beschaffenheit der Scheiben und der verwendeten Angelschnur. Sogar die Windgeschwindigkeit, die Wetterverhältnisse und die Temperatur werden ausser acht gelassen. Spektakulär werden die aufeinandergelegten Deckel werbewirksam ins Zentrum der Filmaufnahme gerückt. Mit keinem Wort wird jedoch die Art ihrer Zusammensetzung erläutert, wie auch nicht, welche physikalische Eigenschaft sie angeblich zum Schwingen und Sirren prädestinieren. Die graue Färbung der beiden Deckel ist in keiner Art und Weise ein verbindlicher Hinweis auf deren metallische Beschaffenheit. Die Zuschauer sind auf eine persön liche Interpretation angewiesen, dass es sich bei den beiden Gegenständen wohl um zwei schwingende Scheiben handeln könnte. Diese Annahme beruht letztendlich auf einer suggestiven Darstellung des höchst unglaubwürdigen und inkompetenten Sprechers. Seine Mimik spricht die klare Sprache des Schabernacks. Als aussagekräftiges Experiment dargestellt, fehlen jegliche Messgeräte sowie unabhängige Zeugen mit ausgewiesener physikalischer Fachkompetenz. Diese sind offensichtlich weder vorhanden, noch werden sie explizit erwähnt oder vorgestellt.