Neue Information über die Tunguska-Explosion

Neugierig gewordene Fischer nahmen das Fundstück mit und versuchten, es in ihrem Dorf in Stücke zu sägen, aber kaum berührte die Handsäge das Stück, stoben unter dem Sägeblatt weisse Funkengarben hervor. Als Mitarbeiter des Geologischen Institutes – das in dieser Gegend zur Filiale der Akademie der Wissenschaften der ehemaligen Sowjetunion gehörte – das Dorf besuchten, erzählten die Dorfbewohner vom eigenartigen Fund. Schon bei ihrer ersten Untersuchung stellten die Geologen fest, dass tatsächlich von etwas Ungewöhnlichem die Rede war. Das Bruchstück wurde in Stücke geschnitten, und verschiedene Stücke davon wurden an diverse wissenschaftliche Institute gesandt, die über die nötigen Geräte und Apparaturen für Präzisionsuntersuchungen verfügten. Unter anderen zum Institut für Nukleare Geophysik und Geochemische Untersuchungen, zum Sergei Vavilov-Institut für Physische Aufgaben und zum Vernadskil-Institut für Geochemie und Analytische Chemie an der Akademie der Wissenschaften der ehemaligen Sowjetunion.

Wie waren die Resultate ihrer Untersuchungen? Dr. W. Miller vom Institut für Nukleare Geophysik und Geochemische Untersuchungen äusserte sich während eines Interviews darüber wie folgt: «Wir haben den Fund am Ufer des Flusses Vaksja untersucht, mit Hilfe gamma-spektrometrischer Methoden und durch Neutronenaktivierungsanalysen, Neutronenbeugungsprozesse und Röntgenstrukturanalysen. Diese Methoden sind heutzutage dermassen perfektioniert, dass in einer Probe 30 bis 40 Elemente nachgewiesen werden können, sogar wenn nur einige Atome davon vorhanden sind. Dazu braucht die Probe auch nicht berührt zu werden. Aus unseren Untersuchungen ergab sich, dass das gefundene Bruchstück aus einer Legierung seltener Erdmetalle besteht. Die Probe enthält 67,2% Cerium, 10,9% Lanthan und 8,78% Neodymium. Von Eisen und Magnesium wurden nur Beimischungen gefunden. Die Probe enthält weiter Spuren von Uran und Molybdän; ihr Anteil ist nicht höher als 0,04%.

Lanthanreihe: Reihe aufeinanderfolgender chemischer Elemente, die die Elemente Lanthan (Lanthan, La 57) bis Lutetium (Lu 71) umfassen. Der Name Lanthanoiden muss reserviert bleiben für die lanthanähnlichen Elemente Cer (Ce 58) bis Lutetium (Lu 71). Die für diese Elemente gebrauchten Namen ‹Metalle der seltenen Erden› oder ‹Seltenerdmetalle› enthalten die chemischen Elemente der 3. Gruppe des Periodensystems (mit Ausnahme des Actiniums [Ac 89]), Scandium (21), Yttrium (39) und Lanthan (La, 57) sowie die 14 auf das Lanthan folgenden Elemente, die Lanthanoide: Cer (Ce 58), Praseodym (Pr 59), Neodym (Nd 60), Promethium (Pm 61), Samarium (Sm 62), Europium (Eu 63), Gadolinium (Gd 64), Terbium (Tb 65), Dysprosium (Dy 66), Holmium (Ho 67), Erbium (Er 68), Thulium (Tm 69), Ytterbium (Yb 70) und Lutetium (Lu 71).