Leserfrage zu ‹Talmud Jmmanuel›

Die Folgen davon waren absolut verheerend, nicht nur in bezug auf ihn selbst, denn letztlich kostete ihn sein Glaube an die christliche Religion sowie das Prinzip des Glaubens selbst das Leben, sondern eben auch in bezug auf die erste Fassung des ‹Talmud Jmmanuel›, das er dadurch beinahe Satz für Satz verfälscht übersetzte und so in weite Teile der Übersetzung christliches Gedankengut und Elemente christlichen Glaubens einfliessen liess. Dadurch, dass er es aufgrund seiner erlernten Glaubenshaltung unterliess, sein christliches ‹Glaubenswissen› (ein Widerspruch in sich, denn auch wenn man glaubt zu wissen, glaubt man) zu hinterfragen, konnte er nicht zur absolut erforderlichen Neutralität und Objektivität finden, weshalb er absolut unprofessionell nur das übersetzte, was er selbst verstehen und nachvollziehen und aufgrund seiner christlichen Prägung demzufolge auch vertreten konnte. Aus dieser Haltung heraus war es für ihn offensichtlich auch absolut undenkbar, dass Jmmanuel tatsächlich auch Frauen als Jüngerinnen nachgefolgt sind und sogar gelehrt haben, weshalb er alle Hinweise auf die Lern- und Lehrtätigkeit von Frauen in seiner Übersetzung einfach wegliess. Genau diese Handlungsweise und Tatsache ist aber ein äusserst gutes und krasses Beispiel dafür, wie sehr und wie nachhaltig der christliche Glaube wie auch der Glaube als solcher das Denken einschränkt und behindert und mit welch gigantischer Macht er die Menschen von den Tatsachen und somit von der Wahrheit fernzuhalten vermag. Die Fehlentscheide und Fehlbeurteilungen, die aufgrund von Glauben getroffen werden, sind absolut erschreckend und völlig verheerend, nicht nur in bezug auf die Erstübersetzung des ‹Talmud Jmmanuel›, sondern in allen nur erdenk lichen Lebensbereichen.

Durch die gesamte Übersetzung des alten ‹Talmud Jmmanuel›, die von Markus-Isa Rashid stammt, ist deshalb der Einfluss der christlichen Lehre deutlich zu erkennen, und wer sich mit dem Neuen Testament – egal in welcher Fassung – intensiver beschäftigt hat, wird Seite für Seite Parallelen finden, die in der neuen, völlig überarbeiteten Fassung nicht mehr gegeben sind. Ein direkter Vergleich der ersten Fassung des ‹Talmud Jmmanuel› mit der neuen Überarbeitung, die jetzt direkt auf die Originaltexte zurückführt, wird hochinteressant und äusserst lehrreich sein.