Leserfrage zu ‹Talmud Jmmanuel›

Isa Rashid hatte inzwischen, ebenfalls aufgrund von Impulsen, die er durch die Plejaren erhalten hatte, Altaramäisch studiert und war deshalb auch in der Lage, die teilweise zerstörte Schriftrolle zu entziffern und zu übersetzen. Allerdings war Isa Rashid der deutschen Sprache nicht derart umfänglich mächtig, dass er die Übersetzung selbst ohne Probleme in Deutsch formulieren konnte, weshalb ihm dabei sein engster Freund, Prinz Roger de Polatzky, half, der ein sehr gutes und einwandfreies Deutsch beherrschte und von König Husain II. von Jordanien, aus dem Haus der Haschimiten, in den Prinzenstand erhoben worden war. Nach seinen eigenen Aussagen stammte der Prinz aus Böhmen, wohin seine Familie zuvor ausgewandert oder geflüchtet war. Wann diese Auswanderung oder Flucht allerdings stattgefunden hatte, ob bereits während des Ersten oder erst während des Zweiten Weltkrieges, darüber äusserte er sich nicht, und ich fragte auch nicht danach.
Bis Anfang der 70er Jahre, als ich mit meiner jungen Familie aus Indien, Pakistan, der Türkei und Griechenland kommend, wo ich noch arbeitete, endgültig in die Schweiz zurückkehrte, hatte Isa Rashid erst rund ein Viertel der Schriftrolle übersetzt. Es war zwischen mir und Isa Rashid abgesprochen, dass er die fertigen Übersetzungsteile jeweils mir zukommen lassen und mir nach abgeschlossener Arbeit auch die Teile der Originalrolle zur Aufbewahrung übergeben sollte – soweit kam es jedoch nie. Die Übersetzungen führte Isa Rashid nur in aller Heimlichkeit durch, weil ihm bewusst war, wie heikel und gefährlich seine Arbeit war, wenn sie in jüdischen und christlichen Kreisen bekannt werden sollte. Getrieben durch seine Angst, begann er dann offenbar aber doch unvorsichtigerweise Dinge zu erzählen, durch die jüdische und christliche Kreise erst auf das Vorhandensein der Originalschriftrolle aufmerksam wurden. 1974 musste er dann deswegen mit seiner Familie zusammen das Land fluchtartig verlassen. Er nahm die Originalrolle mit sich und begab sich offenbar heimlich in das Flüchtlingslager ‹Ein al Haluwa› im Süden des Libanon, ungefähr 35 Meilen nördlich von Israel, wo er jedoch durch seine Verfolger ausfindig gemacht wurde. Nur wenige Stunden vor einem israelischen Überfall auf das Lager, in dem er mit seiner Familie lebte, versteckte er die umfangreiche Schriftrolle, die aus mehreren Teilen bestand, in einer Holzwand. Isa Rashid und seine Familie überlebten diesen Überfall am 20. Juni 1974, der als Vergeltungsschlag auf einen Guerilla-Einfall aus dem Libanon ins nördliche Israel getarnt war, nur sehr knapp. (Prof. James W. Deardorff geht in seinem Werk ‹Eine Widerlegung von Korffs falschen Behauptungen und Verdrehungen›, Seite 7, ausführlich darauf ein.) Nur knappe zwei Jahre später ereilte Isa Rashid aber dann doch das Schicksal, vor dem er sich so gefürchtet hatte, und zwar im März 1976, als er nach Semjases Aussagen in Bagdad im Irak ermordet wurde (66. Kontaktbericht vom 10.11.1976, 14.18 h).
Korrekturen und Anmerkungen: 25. Oktober 2010»