Leserfrage

Mit dem Minarettverbot wird nicht nur die Würde und Freiheit und die Gleichheit der Muslima und Muslime in Frage gestellt, radikal beschnitten und mit Füssen getreten, sondern sie werden auch in bösem und grobem Masse diskriminiert und kriminalisiert. Eine Tatsache, die auch wieder wider die Allgemeine Erklärung der Menschenrechte verstösst, wird doch da folgendes festgehalten und erklärt:


Artikel 2
Verbot der Diskriminierung

1. Jeder Mensch hat Anspruch auf die in dieser Erklärung verkündeten Rechte und Freiheiten, ohne irgendeine Unterscheidung, wie etwa nach Rasse, Farbe, Geschlecht, Sprache, Religion, politischer und sonstiger Überzeugung, nationaler oder sozialer Herkunft, nach Eigentum, Geburt oder sonstigen Umständen.
2. Weiter darf keine Unterscheidung gemacht werden auf Grund der politischen, rechtlichen oder internationalen Stellung des Landes oder Gebietes, dem eine Person angehört, ohne Rücksicht darauf, ob es unabhängig ist, unter Treuhandschaft steht, keine Selbstregierung besitzt oder irgendeiner anderen Beschränkung seiner Souveränität unterworfen ist.

Wenn nun das Minarettverbot betrachtet wird, dann wird klar, dass dieses im gesamten Umfang gegen mehrere Artikel der Allgemeinen Erklärung der Menschenrechte verstösst. Das ist nicht nur sehr bedauerlich, sondern auch beschämend für die Schweiz, die bis anhin einen guten weltweiten Ruf als Rechtsstaat hatte, der nunmehr mit dem Minarettverbot gewaltig angekratzt ist. Ausserdem muss ich sagen, dass ich mich als Schweizer für alle jene in Grund und Boden schäme, welche für diese ungeheure Toleranzlosigkeit in bezug auf das Minarettverbot und den damit verbundenen Islamhass verantwortlich sind, wozu nicht nur die Initianten gehören, sondern auch all die Wählenden, die mit ihrer Stimme für das Verbot eingetreten sind.

Billy