'Tierschützer' und 'Tierfreunde'

Dass die bedauernswerten Wesen, die von ihren fehlgeleiteten Haltern ihrer Natur völlig entfremdet werden, sich dann auch noch in seidenen Kissen und in eigenen Luxus-Hotels zur Ruhe begeben müssen und ihnen nach ihrem Ableben sogar noch eigene Friedhöfe zur Verfügung gestellt werden, ist wohl nur die Spitze des Eisberges, der für falsche 'Tierliebe' steht. Ach ja, dass Tierärzte heutzutage an ihre Kunden Kondolenz-Karten z.B. mit den Motiven 'Grosser Hund', 'Kleiner Hund' 'Katze' oder 'Meerschweinchen' schicken, wenn sie deren Lieblinge eingeschläfert haben, gehört neuerdings selbstverständlich zum guten Ton ...

Sicher könnte auf den Mann genau berechnet werden, wie viele Menschen durch die unnötig für Futter geopferten Tiere weltweit ernährt und ihre Not und ihre Leiden gemildert und sie aufgrund der verbesserten Ernährungslage einem menschenwürdigeren Dasein zugeführt werden könnten. Solche Gedanken sind den notorischen und erklärten Tierliebhabern und Tierfreunden aber völlig fremd und scheinen ihnen von einer anderen Welt zu sein. Jeder einzelne verteidigt seine Tierhaltung dadurch, dass er ins Feld führt, wie wenig sein geliebtes Tier doch fresse und dass die besagten 25-30 Millionen Tiere auch geschlachtet würden, wenn er sein Tier nicht halten würde, das doch für seine physische und psychische Gesundheit so wichtig und unverzichtbar sei. Dabei bedenken unsere Tierhalter aber nicht, dass ihre Tiere - und mögen sie noch so klein sein - die Umwelt durch ihre Fäkalien und ihre Ausatmung unnötig und unverantwortbar belasten und dies um so mehr, je höher die Überbevölkerung steigt. Lieber schieben sie den Schwarzen Peter den Autofahrern oder den Hausbesitzern zu, die noch mit 'altmodischen' Öfen heizen, dem Flugverkehr und der Industrie. Wollen sie selbst aber verreisen oder anderweitig von den Annehmlichkeiten der modernen Gesellschaft Gebrauch machen, dann sind alle Argumente nichtig, die sie vorher selbst lautstark herausposaunt haben. Und keiner der Tierhalter, die unnötigerweise Haustiere zu ihrem Vergnügen halten, kommt auch nur im Entferntesten auf den Gedanken, dass er sich durch seine fehlgeleitete 'Tierliebe' an jenen Menschen schuldig machen könnte, die aufgrund seines Privatvergnügens darben und oft genug Hungers sterben müssen, abgesehen davon, dass er sich auch keine Rechenschaft darüber ablegt, dass er durch das zu nahe Zusammenleben mit seinen Haustieren seine eigene Gesundheit und sein eigenes Leben gefährdet. Häufig genug kommt es schliesslich vor, dass sich Tierbesitzer, Tierhalter und Tierfreunde, wenn sie auf ihre Lieblinge allergisch reagieren und ihr Körper und das Immunsystem z.B. gegen Hunde- oder Katzenhaare etc. rebelliert, desensibilisieren lassen oder sich ständig Histamine zuführen, nur um weiter ihre Tiere um sich haben zu können, anstatt auf ihren eigenen Körper und dessen Warnung zu hören und den unsinnigen und viel zu nahen Umgang mit Tieren der eigenen Gesundheit zuliebe umgehend einzustellen.