Der Mensch der Erde hält nichts von ...

Als der grösste Erreger und Zerstörer schreitet er über die Erde, eine doppelseitige Erscheinung, die nicht zur Ruhe kommen kann, solange Bewegung im Wellenzuge des Entstehens und Vergehens Geschichte wird, und so stellt er leider noch heute in seiner Unveränderlichkeit als gewaltsames Mittel – trotz des Bestehens der ‹Vereinigten Nationen› – die letzte Lösung dar, um Willen und Widerstand des Gegners zu brechen, wenn Verhandlungen – also die Politiker – nichts erreicht haben, oder wie der deutsche General von Clausewitz, einer der bedeutendsten Militärschriftsteller, sagte: «Der Krieg ist die Fortsetzung der Politik mit anderen Mitteln», während der deutsche Feldherr, Erich von Ludendorff, den Ausspruch tat: «Der Friede ist die Fortsetzung des Krieges mit anderen Mitteln.»
Der Kampf um den Boden begann bereits von den Hirten und Jägervölkern und von den sesshaft gewordenen Ackerbauern, als die Ansprüche auf Vorrang und Geltung, auf Nutzung und Besitz stiessen. Eine der Grundregeln des Krieges aber war es, dass nur Soldaten sich bekämpfen. Immer und immer wieder finden sich Darstellungen von Schlachten aus allen Jahrhunderten, auf denen Zuschauer, Nichtsoldaten abgebildet sind. Diese waren neutral, ihnen konnte nichts geschehen. Der Krieg wurde in der Schlacht, an den Fronten entschieden. Haben doch die Formen auch ständig gewechselt, so ist doch das Wesen der Kriege im Altertum, das Mittelalter hindurch bis in die Neuzeit beinahe unverändert geblieben. So bewegt uns heute, als von Kriegen umfangene und bedrohte Menschen des 20. Jahrhunderts, nichts stärker als der Gedanke, dass der Krieg nicht aufgehört hat im Völkerleben, den Ausschlag zu geben, obwohl er sich als Zerstörer in einen immer grösseren Gegensatz zu der Entwicklung stellt, die ganz auf die Vermehrung der Güter gerichtet ist.
Wohl sind unersetzliche Werte im Altertum und im frühen Mittelalter vernichtet worden, als die ganze antike Welt in Eroberungskriegen in Trümmer ging. Und doch wohnt dem modernen Kriege eine noch weit grössere Zerstörungskraft inne, nicht nur, weil er besser zu töten und zu vernichten vermag, sondern weil die Welt mehr zerstören lässt.