In Sachen FIGU und Wohngruppe

Was die FIGU im Center also pflegt, ist keine Lebens- und Wohngemeinschaft mit einer gemeinsamen Haushaltführung, denn jedes Single-Mitglied und jede Familie hat eigene Wohn- resp. Schlafräumlichkeiten, die selbst gepflegt werden müssen. Auch das Waschen der eigenen Wäsche ist die Sache jedes einzelnen und nicht die der Gemeinschaft. Was die FIGU im Center also pflegt ist eine Interessen-Wohngruppe resp. eine Wohngruppe, die in Kurzform als IWG resp. im einfachen Sinn einfach als WG bezeichnet wird, die jedoch keiner Wohngemeinschaft entspricht, sondern wie erklärt einer Wohngruppe, in der jedes Mitglied seine eigenen, persönlichen Verpflichtungen hat und in bezug auf seine private Wohn- und Schlafräumlichkeit, auf Wäsche und Wäschepflege, Estrich, Keller und Parkplatz usw. einen eigenen Haushalt führt.
Hinsichtlich des FIGU-Centers sind Bad, Toiletten und Dusche durch alle Vereinsmitglieder nutzbar und gemäss bestimmtem Plan abwechselnd von allen Vereinsmitgliedern zu warten, und zwar auch durch jene, die nicht im Center wohnen, weil dieses Vereinsgut ist. Waschmaschine und Tumbler werden gegen ein entsprechendes Entgelt von jedem Vereinsmitglied selbst bedient, gewartet jedoch durch fremde Mechaniker. Was die Küche betrifft, so wird diese von allen zuständigen Personen benutzt, die gemäss einem Einteilungsplan Kochdienst haben, so also auch von Vereinsmitgliedern, die nicht im Center wohnen. Die im Center wohnhaften Vereinsmitglieder bezahlen ein geregeltes und angemessenes monatliches Kostgeld, das dem Lebensmitteleinkauf dient. Die nicht im Center wohnhaften Vereinsmitglieder bezahlen pro Anwesenheitstag einen Unkostenbeitrag für die Mahlzeiten, wenn sie im Center essen. Die eingekauften Lebensmittel werden wochentags von bestimmten entlohnten Vereinsmitgliedern zu Essbarem aufbereitet, um die kostgeldzahlenden Mitglieder zu verköstigen. Dies, wenn nicht andere von auswärts kommende Vereinsmitglieder oder Passivmitglieder aus freiem Willen die Kocherei übernehmen.
Damit dürfte also klar sein, dass im Center keine Lebens- und Wohngemeinschaft gegeben ist, sondern effectiv eine Interessen-Wohn-Gruppe, die einer einfachen Wohn-Gruppe resp. sogenannten WG entspricht, in der jedes Vereinsmitglied resp. alle Bewohner im Center ihr eigenes privates Leben führen, ihre eigenen separaten Wohn-Schlafräumlichkeiten usw. haben, wofür sie in jeder Beziehung selbst verantwortlich sind, und wozu auch zu sagen ist, dass sie diese Räumlichkeiten selbst finanziert haben. Im Center besteht also keine Lebens- und Wohngemeinschaft, denn eine solche ist völlig anders geartet als eine Interessen-Wohn-Gruppe resp. Wohn-Gruppe resp. WG, wie diese im Center gegeben und kein Bestandteil einer Alternativkultur ist.
Gegensätzlich zu Lebens- und Wohngemeinschaften hat eine Interessen-Wohn-Gruppe resp. eine WohnGruppe nichts Anrüchiges an sich, weshalb in der Regel in bezug auf alle Arten von Wohn-Gruppen resp. WGs, die von vielen Institutionen unterhalten werden, nicht von Lebens- und Wohngemeinschaften gesprochen wird, wenn sie aus irgendwelchen Gründen – medizinischen, strafrechtlichen oder berufsmässigen usw. – eine Gruppe Personen – zwei, drei, vier oder mehr – in einer Wohnung oder in einem Haus in einer Wohn-Gruppe unterbringen, wo Ordnung herrscht und die gesellschaftlichen Normen und Moralvorstellungen ausartungslos gepflegt werden.
Nun, es wäre lobenswert, wenn von den Böswollenden und sonstigen Widersachern gegen die FIGU der Unterschied zwischen Lebens- und Wohngemeinschaft fortan begriffen und verstanden würde und dass im Center keine solche, sondern eine vereinsbedingte Interessen-Wohn-Gruppe resp. eine Wohn-Gruppe gegeben ist – nichts mehr und nichts weniger.