Ur-Politik

Die FIGU betreibt daher zwangsläufig eine Art Politik, die man zum besseren Verständnis und somit deutlicher als ‹ausserpolitische› (nicht-politische) ‹UrPolitik› bezeichnen müsste, was sich nicht ohne weiteres in die herkömmlichen Begriffs-Definitionen und -Schemata einordnen lässt.

Wenn wir zum Beispiel die drastischen Auswirkungen der weltweiten Überbevölkerung aufzeigen, dann geschieht dies neutral und gemäss den uns vorliegenden Fakten, ohne profan-politische Note. Gleichzeitig ist es aber auch ein politischer Vorgang, denn man kann keine Lösungsmöglichkeiten für Probleme vorschlagen, ohne nicht gleichzeitig politisch Farbe zu bekennen. Allerdings nicht im gängigen, parteipolitischem Schema ‹rot, grün, schwarz oder braun› etc., sondern ur-politisch, das heisst, in bezug auf ein tatsächliches Übernehmen der Verantwortung für unsere Umwelt, unseren Planeten und alle auf ihm kreuchenden und fleuchenden Lebewesen, losgelöst von bekannten Parteifarben und einschränkendem Lagerdenken. Das geschieht dann im wahrlichen Interesse der Weltgemeinschaft und entspringt keineswegs den niederen Gefilden parteipolitischer «Wähl mich!-Gehirne», die sich stets selbst am nächsten stehen und kaum über Parteigrenzen hinauszudenken imstande sind.

Das Übernehmen von Verantwortung in Selbständigkeit bedingt dabei auch, sich selbst seines Potentials zur Verbesserung und Veränderung der Gemeinschaft bewusst zu werden und sich gemäss den eigenen Möglichkeiten zu engagieren. Auch wenn dies nicht in den üblichen Strukturen der Parteipolitik geschieht, so ist ein derartiges Engagement dennoch politisch, nämlich dem Allgemeinwohl dienend. Eine totale (Ur)-Politik-Verweigerung ist daher gleichzusetzen mit einer völligen Gleichgültigkeit gegenüber dem Leben, der Gemeinschaft und aller darin enthaltenen Vorgänge, Werte und Abläufe. In diesem Sinn sind alle Gefühle, alles Denken und das daraus resultierende Handeln politisch motiviert, denn man kann nichts verändern, ohne nicht auch seine Umwelt in kleinerem oder grösserem Masse mitzuverändern.

Jedes Ziel bedingt einen Weg und jedes Beschreiten des Weges beeinflusst in jedem Fall den oder die Nächsten in der Gesellschaft. Ur-politisches Verhalten ist somit eine grundlegende Eigenschaft des Menschen. Dabei ist die FIGU als Verein auch innerhalb des eigenen Vereinslebens politisch, weil wir Mitglieder natürlich das Zusammenleben untereinander und zwischen den Gruppen (Kern-, Sekundär- und PassivGruppe) satzungsmässig sowie statuarisch regeln müssen, beispielsweise dort, wo staatliche Vorgaben fehlen oder durch sinnvollere ersetzt werden müssen.