Leserfrage

Leserfrage
Eine Frage an Herrn Meier: In einer Ihrer Leserfragen haben Sie den Rosenkreuzer Orden AMORC erwähnt, unter anderem haben Sie den 9. Tempelgrad genannt mit dem dazughörenden Passwort. Gehe ich in der Annahme richtig, dass Sie selber jahrelanges Mitglied dieses Ordens waren?
Nun die wirkliche Frage: Sind in den Lehren des AMORC Wahrheiten enthalten, die in der Geisteslehre nicht gelehrt werden?
Stefan Löschl, Österreich

Antwort
Ihre Annahme ist nicht richtig, denn ich war nie Mitglied des Rosenkreuzer-Ordens AMORC, doch hatte ich einen gewissen Einblick in die Lehren des Ordens, folgedem ich sagen kann, dass in den AMORC-Orden-Lehren keine Wahrheiten gegeben sind, die in der Geisteslehre fehlen würden. Gegenteilig ist zu sagen, dass es in den AMORC-Lehren sehr viele Dinge der Wahrheitslehre resp. der Geisteslehre gibt, die grundlegend fehlen oder gar der Wahrheit widersprechen und irrig sind.
Der AMORC sieht sich als Bewahrer des kulturellen und spirituellen Erbes dessen, was das alte Rosenkreuzertum hervorgebracht hat, wobei sich AMORC in seiner Ordenslegende auf das alte Ägypten beruft. Pharao Amenhotep IV., alias Echnaton, soll gemäss Legende um 1350 v. Chr. durch die Öffnung der ägyptischen Mysterienschulen das monotheistisch ausgerichtete Rosenkreuzertum begründet haben (Monotheismus = Glaube an nur einen Gott). In diesen Mysterienschulen ging es um die Geheimnisse des Universums, der Natur und des Menschen. Den Studierenden des AMORC wird versichert, dass ihnen ein Weg gezeigt werde, der zum grösseren Licht und zum kosmischen Bewusstsein führe. Dabei soll dieser Weg zum Einklang mit den höheren Kräften führen, durch deren Hilfe das Leben besser gemeistert werden könne. Der spirituelle Reifungsprozess soll dabei durch die Gegebenheiten der materielle Ebene gefördert werden und nicht umgekehrt. So wird gelehrt, dass dem Menschen nicht alles abgenommen werde, wenn er zur Lösung irdischer Probleme den Kosmos bitte, weil nämlich die Unterstützung des Kosmos voraussetze, dass der Bittende ehrlich versuche, seine irdischen Probleme mit irdischen und vernünftigen Mitteln selbst zu lösen. So wird in dieser Beziehung gelehrt, dass je mehr die Absichten, Ideen, Gedanken und Gefühle den hohen kosmischen Idealen angeglichen seien, desto mehr Kräfte erfahre der suchende Mensch. So ist das Ziel der Studierenden, durch das Studium und die Anwendung der Lehren des Ordens den Zustand des Rosenkreuzes zu erreichen resp. den Zustand der Vollkommenheit.