Bevölkerungswachstum ohne Ende? – Schluss mit dem Tabu!

Die Weigerung vieler Menschen, auf das Erkennen von Missständen ein entsprechendes verantwortliches Handeln folgen zu lassen, führt dazu, dass entweder mit Scheuklappen durchs Leben gerast oder in die Scheinwelt der Wohnzimmer-Altäre (= Fernsehgeräte) eingetaucht wird, wo sich die Menschen durch die altbekannte ‹Brot und Spiele›-Beruhigungsmethode einlullen lassen und vielfach entweder in körperliche und bewusstseinsmässige Trägheit oder zerstörende Aggressivität verfallen. Dies ist nicht nur in den industrialisierten Gesellschaften der Fall, sondern gleichermassen in grossen Gebieten der sogenannten Schwellenländer, wo die Welt vielfach durch die ‹Brille› realitätsferner TV-Serien wahrgenommen wird; verbunden mit entsprechender Frustration, wenn die Diskrepanz zwischen der ‹Traumwelt› und dem realen Alltag ins Bewusstsein dringt.
Einer der Hauptgründe dafür, dass das heisse Eisen «Stopp dem Bevölkerungswachstum» in allen Ländern – vielleicht mit Ausnahme von China sowie Indien vor ein paar Jahrzehnten (jedoch mit unbefriedigenden Resultaten) – nicht angefasst wird, liegt darin, dass effektive und konkrete Massnahmen mit einem Tabuthema eng verknüpft sind, nämlich mit der Sexualität und, damit verbunden, dem berechtigten Schutz der menschlichen Intimsphäre. Jede Massnahme gegen die Überbevölkerung tangiert nämlich zwangsläufig den Gebrauch der primären Geschlechtsteile, und kaum jemand ist willig, sich bei seinen sexuellen Aktivitäten von irgendwem, geschweige denn vom Staat, dreinreden zu lassen! Und so läuft die Produktion von menschlichen Nachkommen in sehr vielen Ländern noch immer auf Hochtouren. Natur und Umwelt gehen zur Sau, während der Grossteil der Personen an den Schaltstellen der Macht (in Politik, Wirtschaft und Medien), die sogenannten Eliten, noch Öl ins Feuer der Unvernunft giessen mit ihrem gebetsmühlenartigen Ruf nach «Wachstum, Wachstum, Wachstum». Nichts gegen Wachstum, wenn es um Lebensqualität geht, oder um innere Werte wie Liebe, Frieden, Harmonie und Weisheit. Und nichts gegen Wachstum in dem Sinne, dass Ernten besser ausfallen, weil die Pflanzen robuster gegen Schädlinge sind (und wenn dabei erst noch Geschmack und Mineraliengehalt steigen würden). Nur, in der Regel ist nicht diese Art Wachstum gemeint, sondern das stetige Ansteigen der Börsenkurse (Stichwort Quartalsergebnisse mit ihrer damit verbundenen kurzfristigen Sichtweise), die Mehrung von Reichtum sowie das Anwachsen der Konsumentenschar (Märkte), damit letztere immer mehr zweifelhafte und eigentlich unnütze Produkte kauft, was wiederum den Verbrauch kostbarer Ressourcen unnützerweise noch mehr beschleunigt. Das Resultat: Immer günstigere Produkte in immer schlechterer Qualität und mit geringerer Lebensdauer. Gewinnmaximierung, hohe Boni und überrissene Lohnzahlungen, die in keinem Verhältnis zur Leistung stehen, Lottogewinne, Zweit- und Drittwohnungen, Luxus, ein Leben in Saus und Braus: Reines materielles Wachstum, wohin man schaut, selbst in den sogenannten Drittweltländern, wo eine kleine Bevölkerungsschicht wie die Maden im Speck auf Kosten des armen Volkes parasitiert. Möglichst hoher Ertrag mit möglichst wenig Einsatz.
Es ist eine Schande, dass die Regierungen der Länder, aber auch die politischen Gremien allgemein sowie die Wirtschaft ‹das Zeichen an der Wand›, nämlich das Überbevölkerungsproblem, nicht erkennen oder nicht erkennen wollen und deshalb die damit verbundene Bedrohung unserer Zukunft nicht endlich an der Wurzel anpacken. Und gleichermassen schändlich handelt jener Teil der Wählerschaft, der diese unfähigen Politiker in ihre Ämter wählt.