NSA baut Hintertüren in Microsoft Vista ein

NSA baut Hintertüren in Microsoft ‹Vista› ein

Nun haben wir es schwarz auf weiss: Die National Security Agency (NSA) manipuliert in Zusammenarbeit mit Microsoft und weiteren Geheimdiensten das neue Windows-Betriebssystem ‹Vista›, um heimlich in fremde Computer eindringen und Daten nach Belieben abrufen und fälschen zu können, wie Ptaah es im 440. Kontakt mit Billy vom 15. Januar 2007 offenlegte.

Spekulationen und später auch konkrete Hinweise auf derartige Machenschaften gab es schon länger. Bruce Schneier, ein weltweit anerkannter Kryptologie-Experte, kommentierte: «Die NSA hat zwei Aufgaben: unsere Daten zu schützen und andere abzuhören. Wenn beide Seiten die gleichen Computer-Systeme benutzen, kann sich die NSA entscheiden, ob sie Sicherheitslücken darin ausnützt, um Daten abzuhören, oder diese schliesst, um unsere Daten zu schützen. In ihrer Partnerschaft mit Microsoft konnten sie sich entweder für das eine oder das andere entscheiden: Absichtlich Sicherheitslücken einzubauen, um diese später als heimliche Hintertür zu benutzen, oder absichtlich das Betriebssystem stärker abzusichern, um die eigenen Interessen zu schützen. […] Ich traue der NSA einfach nicht zu, die richtige Entscheidung getroffen zu haben.» [1].

Für den Computerbenutzer kann somit nur eine deutliche Ratgebung erteilt werden: Finger weg von Microsofts ‹Vista›! Selbst wenn man sich der eigenen Integrität sicher ist. Die naive Ansicht, andere könnten ruhig wissen, was man selbst auf dem Computer gespeichert habe, denn man habe schliesslich nichts zu verheimlichen, ist übrigens fatal. Kardinal Richelieu [2] verstand bereits im 17. Jahrhundert einiges von Überwachung, als er sagte: «Gebt mir sechs Zeilen geschrieben vom ehrlichsten Mann der Welt, und ich finde einen Grund, ihn hängen zu lassen.» Privatsphäre ist deswegen wichtig, weil ohne sie jegliche Überwachungsinformationen missbraucht werden können. Privatsphäre ist ein Grundrecht des Menschen. Wenn der Mensch die Kontrolle über seinen individuellen Bereich und damit seine Privatsphäre an andere abgibt, muss er mit allem rechnen, vor allem mit Missbrauch: «Absolute Macht macht absolut korrupt.»

Freie Software bietet einen Ausweg aus dem Dilemma. Die FIGU setzt bereits seit vielen Jahren auf ‹Freie Software›. Diese ist nicht vor allem ‹kostenlos›, wie es in den Medien oft unklar beschrieben wird, sondern vor allem ‹frei›, im Sinne von Freiheit. Es gibt keine Firma und keine Konzerne, die Hintertüren darin verstecken könnten, denn jede einzelne Zeile Programmcode muss für alle offen lesbar bleiben. Unzählige Programmierer schliessen sich, meist via Internet, zu sogenannten Communities zusammen und entwickeln gemeinsam Freie Software. Tausend Augen sehen eben mehr als zwei. Durch dieses Prinzip entstanden bekannte Betriebsysteme wie z.B. Linux und auch das anerkannt ‹sicherste Betriebssystem der Welt›, OpenBSD [3], das von der FIGU massgeblich auf Servern eingesetzt wird. Es sei jedem empfohlen, sich die freien Alternativen zu Microsoft und Co. vorurteilsfrei anzusehen. Vor allem Linux hat sich in den letzten Jahren sehr gemausert, so dass einem Einsatz im Alltag, auch zu Hause auf dem heimischen PC oder Mac, nichts entgegensteht.

St. Rickauer

1 schneier.com

2 Herzog von Richelieu

3 OpenBSD

4 Ubuntu