Leserbrief an Greenpeace Schweiz

Ich vermisse in allen Ihren Schriften und Kampfansagen das Nennen und Hervorheben des absoluten Grundproblems unserer Umweltverschmutzung und Umweltzerstörung: Die Überbevölkerung! Dass sich der Mensch wie die Ratten oder Karnickel vermehrt und das Menschliche, nämlich das Denken, völlig vernachlässigt, das beim Namen zu nennen, ist wohl bei Ihnen so etwas wie eine heilige Kuh.

Die Greenpeace-Leute finden zig Gründe, um verbal und real in den Kampf gegen ein Vergehen zu steigen, aber den wahren Grund lassen sie schön ausser acht, wohl um keiner religiösen Gesinnung in die Quere zu kommen. Unverständlich.

Ich finde es ja schön, dass es Leute gibt, die sich an irgend einen Gegenstand ketten, um die andern am Ausüben ihrer ‹bösen Tat› zu hindern. Nur, ist das nicht so etwas wie Extremskifahren an einem Steilhang, wo ein Sturz zum sicheren Tod führen würde? Gibt es nicht einfach Menschen, die diesen Kitzel brauchen und ihn sich nun beim Dienst für eine gute Sache holen?

Wer zu Hause bedenkenlos oder versteckt Gift ins Waschbecken kippt, kippt das Gift auch als Mitarbeiter, Manager oder Firmeninhaber ins Waschbecken, sprich Fluss, See oder Meer. Nur weil der Mensch seine eigenen vier Wände verlässt, ändert er ja seine Mentalität nicht.

In einer Firma sitzt eine Ansammlung von Individuen mit eigenen Mentalitäten, die zusammen eine Firmenmentalität bilden, was dann so etwas wie Sicherheit und Anonymität gewährt. Jeder kann staatlich oder firmenmässig abgedeckt seinen inneren Schweinehund oder schlicht seine denkerische und ethische Unfähigkeit ausleben - völlig legal.

Viele Leute begreifen eben nicht, weshalb sie mit etwas, das von den Gesetzgebern als ‹Ding› und von der Wissenschaft als tote Materie deklariert wurde, so sorgfältig und mit Ehrfurcht umgehen sollen.

Also wäre es eigentlich Aufgabe der Organisationen wie Greenpeace!, Grünes Kreuz usw., ihren bewusstseinsmässig minderbemittelten Mitbürgern klarzumachen, weshalb es eben nötig ist, die Erde und die gesamte Fauna und Flora (und auch die Menschen!) mit Ehrfurcht zu behandeln. Denn: Ehrfurcht und Ehrwürdigkeit sind die Urkräfte aller Erkenntnis.

Alles im Universum ist eine Einheit. Jeder ist für sich eine Einheit - oder sollte zumindest eine sein -, und zusammen sind wir eine Hypereinheit. Wenn Sie mich schlecht behandeln, behandeln Sie zugleich sich und alle andern schlecht. Und genauso ist es mit der Erde. Wenn wir die Erde mit hirnlosen, unlogischen Eingriffen quälen, quälen wir zugleich uns selbst. Sie ist eben alles andere als tote Materie, sondern ein von der Schöpfungskraft durchpulstes Lebewesen, wie Sie und ich und alles andere im Universum - sonst wäre die Verbundenheit resp. Einheit gar nicht möglich.

Nehmen wir ein Beispiel: Angenommen, ich wollte Ihnen etwas schenken, das gut und wohltuend für Sie ist und Ihnen sogar noch Freude bereitet. Ich hätte zwei Möglichkeiten. Die eine wäre, mir einzubilden, dass alles, was gut oder erstrebenswert für mich ist, auch das Ideale für Sie ist. Das ist das, was wir mit unserer Erde und mit allen unseren Mitlebewesen machen.