Auszug aus dem 251. Kontaktgespräch vom 3.2.1995

Im Widerspruch zu internationalem Recht steht Washington mit seiner neuen Weltraum-Doktrin nicht. Zwar ratifizierte der US-Kongress 1967 den ‹Outer Space Treaty› der Vereinten Nationen, der die internationale Nutzung von Erdorbit und Himmelskörpern regelt. Doch der Vertrag war ein Produkt einer Zeit, in der die Angst vor einem Atomkrieg das politische Denken beherrschte. In Artikel IV verpflichten sich die Nationen lediglich zum Verzicht auf Massenvernichtungswaffen in der Erdumlaufbahn. Von anderen Systemen, die ebenfalls verheerende Wirkung haben könnten, ist nicht die Rede.

Die Ängste der aktuellen US-Regierung vor Konkurrenz im Weltraum sind nicht neu. Ein im Januar 2001 veröffentlichter Bericht einer Kommission, die vom späteren Verteidigungsminister Rumsfeld geleitet wurde, malte gar ein ‹Pearl Harbor im Weltraum› an die Wand: Die ‹Feinde der USA› könnten sich auf dem weltweiten Markt Mittel beschaffen, um Satelliten oder deren Bodenstationen anzugreifen.

Geschosse aus dem All

Im November 2003 veröffentlichte die US-Luftwaffe ein Zukunftspapier namens ‹Transformation Flight Plan›, das ein ganzes Arsenal exotischer Waffen enthält. Seit 2004 ist bereits das ‹Counter Satellite Communications System› im Einsatz, das feindliche Kommunikationssatelliten vom Boden aus lahmlegen kann. Ein weit ehrgeizigerer Plan sieht vor, Wolfram-Stäbe aus dem All (‹Rods from God›) auf die Erde regnen zu lassen. Allein durch ihre Aufprallenergie, so die Hoffnung des Pentagon, könnten die Geschosse tief eingegrabene Bunker knacken.