Papst beendet Bayern-Reise

Viele Völker kannten den Mythos einer mütterlichen Gottheit, der fruchtbaren Spenderin des Wachstums und des Reichtums, der grossen Nährerin, der grossen Urmutter, der ‹Mutter Erde›, aus deren Schoss alles Leben hervorgeht. Nur mit der Einführung der Marienverehrung, die es den Gläubigen erlaubte, ihre ‹Mutter› zu behalten, egal unter welchem Namen, konnte die Kirche damals die heidnischen Völker zum neuen Glauben bekehren. Im tiefsten Unterbewusstsein der Menschen ist möglicherweise noch immer diese Verbindung zur ‹Mutter› vorhanden und dies soll nun wieder in den Dienst einer Organisation gestellt werden, die sonst der holden Weiblichkeit nicht eben hold ist! Irgendwelche Gründe wird der Papst schon haben, vielleicht wurde im Himmel zu diesem Zeitpunkt gerade Muttertag gefeiert – und dann ist es ja auf Erden auch üblich zu loben, was sonst mit Füssen getreten wird. Wie gesagt, die gegenwärtigen Entwicklungen, vor allem das Schüren des Hasses zwischen den grossen Weltreligionen – die Unvernunft, die allgemein an den Tag gelegt wird –, das Elend der Kriege in vielen Teilen der Welt und die Zerstörung des schönen blauen Planeten usw., lässt auch im vernünftigsten Menschen des öftern mal den Gedanken an Flucht wach werden.

Auszug aus einem Gebet des 15. Jahrhunderts, das sich an Maria richtete:

Sei gegrüsst, Du Taube rechter Güt' Sanft durchdringe mein Gemüt. Gib mir von Federn ein Ringelkleid Damit ich zu fliegen werde bereit, Weg von der Unstatt dieser Misswende, Dahin, wo Ruhe ist, ohn' Ende.