Diverse Leserfragen in bezug auf die Vogelgrippe

- Von einer Tardivepidemie wiederum wird dann gesprochen, wenn das Ansteigen und Abfallen bei einer infektiösen Krankheit bei Menschen nur langsam vor sich geht. Die Pandemie wiederum ist eine Ausbreitung einer Infektionskrankheit, die länder- und kontinenteübergreifend ist und sich gar auf die ganze Welt ausbreiten kann.

In bezug auf den Begriff ‹Grippe› ist ausführlich folgendes im ‹Pschyrembel› (Walter de Gruyter Verlag, Berlin, ISBN 3-11-017621-1) nachzulesen, wobei geflissentlich zur Erklärung der einzelnen Krankheiten und Aspekte der Arzt gefragt oder ein medizinisches Fachbuch beigezogen werden soll:

Grippe: (engl.) influenza, flu; syn. Influenza; akute, endemisch, epidemisch od. pandemisch auftretende Infektionskrankheit des Respirationstrakts; Err.: Influenza*-Virus; Übertragung: Tröpfcheninfektion; Verbreitung: betroffen sind alle Altersgruppen; selten sporadisches, epidemisches Auftreten (alle 1-3 Jahre) mit Häufung in den Wintermonaten; pandemisch in Abständen von Jahrzehnten: 1889-1892 als ‹russischer Schnupfen›; 1918-1920 als ‹spanische Grippe› (500 Mio. Erkrankungen, 22 Mio. Tote; Anm. Billy: gemäss plejarischen Angaben waren es rund 61 Mio.); 1957-1958 als ‹asiatische Grippe›; 1968-1969 als ‹Hongkong Grippe›; Kontagionsindex* (Anm. Billy: Ansteckungs- resp. Infektionsindex) in Epidemiezentren um 30%, bei Pandemien höher; Immunität nur für wenige Monate, immer nur gegen die typenspezif. Virusvariante; Path.: Influenza-Viren zerstören die Epithelien (Anm. Billy: oberste Zellschicht des menschlichen Haut- und Schleimhautgewebes) der respirator. (Anm. Billy: respiratorisch = das Atemholen betreffend) Schleimhaut (Nase bis Bronchien): Invasionsmöglichkeiten für Virustoxine (Anm. Billy: Virusgifte) u. für sekundäre Inf. (vor allem mit Haemophilus influenzae, Staphylokokken u. Streptokokken). Klin.: plötzl. Beginn mit hohem Fieber, Frösteln, Rachenbeschwerden ‹Pharyngitis›, Kopf-, Glieder-, Muskel- und Kreuzschmerzen, Heiserkeit u. trockener Husten, evtl. Erbrechen, Leibschmerzen u. Durchfall (sog. Darmgrippe); jedes Organ(system) kann toxisch geschädigt werden, was zum Auftreten unterschiedl. Symptome führen kann; u.a. Hypotonie, Bradykardie (mit EKG-Veränderungen), Leberschwellung, hämorrhagische Diathese (Nasenbluten, Bluthusten), Albuminurie bzw. Erythrozyturie, Exanthem u. Enanthem (vgl. Grippeexanthem). Bei unkompliziertem Verlauf bilden sich die Erscheinungen nach wenigen (4-8) Tagen zurück; lange Rekonvaleszenz. Kompl.; v.a. bei älteren Pat. u. durch Sekundärinfektionen; 1. Bronchitis, Bronchopneumonie, Pneumonie (Urs. von 80-100% der Grippetodesfälle); Sekundärinfektion mit Staphylokokken führt u.U. zu Abszessbildung mit Pleuraempyem. 2. Entz. von Nasennebenhöhlen (Sinusitis) u. Mittelohr (Otitis*media); 3. Kreislaufinsuffizienz durch infektiöstoxische Myokarditis od. toxische Schädigung der Kapillaren;