An alle Regierungen Europas (Brief 1958)

131) Auch im Dritten Jahrtausend wird der Mensch immer aggressiver und sich als höchste Macht wähnen, folglich er in Hass und Wut sowie in Habsucht und Eifersucht überall zuschlagen wird, wie und wo es ihm gerade gefällt; und er wird stark sein in seinen bösen Gedanken und Gefühlen und seinem ausartenden Handeln, denn die erlangte Macht macht ihn unberechenbar, und er wird vieles mühsam Errungene und Erbaute mit Freudengeheul blindwütig zerstören.

132) Lange ins Dritte Jahrtausend hinein wird der Mensch kleinmütig und ein Zwerg in der Entwicklung seines Wissens und seiner Weisheit und Liebe bleiben und getrieben sein vom Machtgebaren und dem Herrschen über den Mitmenschen, während sein Kopf vollgestopft sein wird mit unnötigem und falschem Wissen irrer religiöser, sektiererischer, philosophischer, militärischer, kampfmässiger und nach Blut, Rache und Vergeltung lechzender Lehren.

133) Wie eh und je wird der Erdenmensch auch im Dritten Jahrtausend lange Zeit nicht wissen, warum er lebt und stirbt, was der Tod bedeutet und was die Wiedergeburt und Geburt, denn wie eh und je wird er sinnlos mit seinen Armen fuchteln, vergeblich nach der Wahrheit der Schöpfung und ihren Gesetzen und Geboten suchen, weil er sich wie seit alters her an die Religionen und Sekten hängt, die ihn wie kleine Kinder zum Wimmern bringen.

134) Im Dritten Jahrtausend werden sich - wie seit alters her - die Gläubigen der verschiedenen Religionen und Sekten bekämpfen, denn jeder Gläubige will den einzigen richtigen Gott haben, ganz gleich, ob er nun Schiwa, Gott oder Allah genannt wird; so wird die Erde mancherorts zum Schlachtfeld werden, wenn Christen, Islamisten und Juden usw. einander bekriegen wie zu alten Zeiten und wie es auch jetzt geschieht, denn alle schimpfen die Andersgläubigen Ungläubige, und alle wollen die Reinheit ihres Glaubens bis aufs Blut verteidigen und verbreiten, auch wenn ihnen grosse Mächte entgegenstehen, die die Richtigkeit ihres Handelns bezweifeln.

135) Wie bereits jetzt im Jahre 1958 werden auch im Dritten Jahrtausend unzählige Menschen vom Leben der Gesellschaft ausgeschlossen sein, denn weiterhin werden viele als Arme, Asoziale und als Bettler sowie als Armengenössige ihr Leben fristen müssen, weil sie von der Gesellschaft nicht aufgenommen, sondern ausgestossen oder arbeitslos sein und als Untermenschen behandelt werden, wogegen keine Obrigkeit und keine Regierung etwas unternimmt, sondern selbst die Armen und Bettler noch mit allerlei Steuern und Taxen ausbeutet, wodurch sie sich kein Dach über dem Kopf leisten können und keine bürgerlichen Rechte mehr haben, denn sie sind Verstossene von denen, die im Überfluss leben - und sie werden halb nackt sein, weil sie sich keine Kleidung leisten können, und wenn sie etwas zum Verkaufen haben, dann wird es nur ihr Körper sein, dessen Organe oder der Weg der Hurerei.