Den Menschen in den Mittelpunkt stellen

Das ganze Getue ist jedoch jammerschade und kontraproduktiv, denn jeder Mensch macht sich Gedanken und will sich entfalten sowie nutzvolle Beiträge leisten, wodurch letztendlich jeder Betrieb nur profitieren würde.

Eine Arbeitskollegin erzählte mir einmal, sie fühle sich unsichtbar, da keiner unserer Vorgesetzten sie je anschaue, geschweige denn mit ihr rede. Sie werde nur dann freundlich angesprochen, wenn neue Arbeit auf ihren Schreibtisch abgeladen werde, danach aber nicht einmal mehr wahrgenommen.

Die Sklaverei der modernen westlichen Welt hat sich zwar im Laufe der Zeit gewandelt, aber sie ist längst nicht ausgestorben. Wahre menschliche Werte, wie Gleichheit, Gleichwertigkeit und Gleichberechtigung, sind in der ach so demokratischen westlichen Welt nur selten anzutreffen. Stattdessen werden alle möglichen Formen der Unterdrückung regelrecht hochgezüchtet. Am heutigen Arbeitsplatz versuchen viele Vorgesetzte jedes Gespräch zu unterbinden, indem sie ein Verhalten des Nichtbeachtens gegenüber den Arbeitnehmern ausüben. Das Nichtbeachten wirkt jedoch zerstörerisch auf die zwischenmenschlichen Beziehungen im Büro sowie auf die Psyche der betreffenden Mitarbeiter. Die Gefühle der Zugehörigkeit und des Ernstgenommenwerdens, woraus Geborgenheit und Sicherheit entstehen sowie die Freude an der persönlichen Entfaltung, woraus neue Kraft entsteht, werden damit untergraben. Da aber die grösste Stärke der Frauen im sozialen und zwischenmenschlichen Bereich liegt, gleicht dieses Verhalten einer psychischen Vergewaltigung. Damit werden alle kreativen Ideen im Keim erstickt und dadurch die Macht der Gedanken und die persönliche Entfaltung am Arbeitsplatz gewaltig unterdrückt.

Von wegen, dass Frauen heute nur in sogenannten Zweit- und Drittweltländern unterdrückt werden, wie dies allzu gerne von westlichen Machthabern behauptet wird: In Wahrheit werden Frauen in westlichen Ländern ebenfalls unterdrückt, wenngleich auf eine viel subtilere Art und Weise. Im beruflichen Leben werden sie aus allen wichtigen Entscheidungen ausgeschlossen, indem man ihr Mitspracherecht, Mitbestimmungsrecht und Mitgestaltungsrecht einfach missachtet. Ihre Meinungen und Ideen sind schlicht und einfach nicht gefragt, geschweige denn ihre Kritik oder angebrachter Widerstand. Durch diese äusserst subtilen und hoch raffinierten Unterdrückungsmethoden werden Frauen mundtot gemacht. Entscheiden sie sich, ihre freie Meinung trotzdem zu äussern, werden sie einfach überrumpelt, indem man ihnen bedenkenlos ins Wort fällt, ihre Meinung von vornherein verneint, das Thema wechselt oder sie sehr deutlich spüren lässt, wie überaus belanglos ihre Ansichten sind. Setzen sie sich dann hin und wieder gegen solche Ungerechtigkeiten zur Wehr, werden sie als streitsüchtig, überemotional oder gar hysterisch gebrandmarkt.