Nachrichten, die man nicht überall findet

(Siehe auch mein Buch aus dem Jahr 1989 ‹Dimona: The Third Temple?› und meinen Artikel aus dem Jahr 2003 ‹Wird der Iran der nächste sein?›)

Es macht nichts, dass diese Entscheidung nicht von Israel zu treffen ist, sondern der internationalen Gemeinschaft obliegt, wie dies im Atomwaffensperrvertrag vereinbart worden ist. Hinsichtlich des Irans ist der letzte Bericht der Internationalen Atomenergiebehörde (IAEA) einen genauen Blick wert, da er Behauptungen der USA und Israels, dass der Iran Bomben baut, zurückweist. Während der Bericht Teheran wegen seiner Zweideutigkeit und seiner zögerlichen Herausgabe von Dokumenten scharf kritisiert, bestätigt er doch, dass die Inspektoren der IAEA ohne Ausnahme Zugang zu jeder Nuklearanlage im Land erhalten haben, die sie besuchen wollten. 2003 unterzeichnete der Iran das verschärfte Inspektionsprotokoll der IAEA, das bis dahin freiwillig war. Und die IAEA hat bis heute keine eindeutigen Beweise gefunden, dass Bomben existieren oder der Iran die Entscheidung getroffen hat, sie zu bauen.

Bei einem Gespräch am 3. Oktober 2003 machte der Direktor der IAEA, General Mohamed El Baradei, die bisher eindeutigste Aussage: «Iran hat kein Atomwaffenprogramm», sagte er und wiederholte sich dann, um dies zu betonen: «Iran hat kein Atomwaffenprogramm, aber ich persönlich überstürze keine Schlussfolgerungen, solange nicht alle Fragen geklärt sind. Bisher sehe ich nichts, das als unmittelbare Gefahr bezeichnet werden könnte. Ich habe kein Atomwaffenprogramm im Iran gesehen. Was ich gesehen habe ist, dass der Iran versucht, Zugang zur Technologie für die nukleare Anreicherung zu erlangen, und bisher besteht keine Gefahr vom Iran. Daher sollten wir politische und diplomatische Mittel einsetzen, bevor wir daran denken, Alternativen zu ergreifen.»

Niemand bestreitet, dass Iran einen gefährlichen Weg eingeschlagen hat, aber angesichts von 200 oder mehr israelischen Atomwaffen, die auf sie gerichtet sind, ist das Beharren der Iraner, sich ihre Möglichkeiten offenzuhalten, verständlich. Offensichtlich hängt das Atomwaffensperrsystem am seidenen Faden. Die Welt ist an einem schicksalhaften Scheideweg angelangt.

Eine fürchterliche Symmetrie?

Wenn sich in den kommenden Monaten eine Machtprobe um den Iran entwickeln sollte, würde der Mann, der den Ausgang in seinen Händen halten könnte, auf die Weltbühne gestossen werden. Dieser Mann, man mag ihn lieben oder hassen, ist der russische Präsident Vladimir Putin. Er ist in den vergangenen Monaten schwer gegeisselt worden, weil er sich selbst zu viel politische Macht gegeben hat.